Vollmachtsrede Nr.14 vom 17.1.2021
In mehreren vergangenen Wochen hatten wir Stellen aus Johannes 14, wo es darum ging, dass wir als Christen die Arbeit von Jesus nicht nur fortführen sollen, sondern sogar zuende führen sollen.
Dazu sollten wir die Werke tun, die Jesus getan hat, und sogar größere.
Da wir aber mit unseren normalen Möglichkeiten weder die Werke Jesu tun können, geschweige denn größere, darum brauchen wir die Vollmacht, im Himmel diese großen Dinge veranlassen zu können.
Es war sogar noch schlimmer:
Da Jesus ja gestorben und auferstanden und somit in seiner damaligen Funktion gar nicht mehr da ist, sind wir jetzt die einzigen, die den Willen Jesu tun können.
Der Wille Jesu tut sich nicht von alleine.
Der ist abhängig von uns.
Wenn wir aber die Vollmacht nicht haben, im Himmel die großen Dinge zu veranlassen, dann geschehen sie halt nicht. Weil: Wie denn? Jesus kann sie nicht machen, weil er nicht mehr hier ist, und wir können sie nicht machen, weil wir keinen Zugriff auf die himmlischen Kräfte haben.
Johannes 16
In Johannes 16 geht es nun darum, dass man, um in Jesu Namen zu beten, ja auch wissen muss, was Jesus eigentlich will.
Das heißt, wir brauchen die Vollmacht zur Einsicht in die himmlischen Pläne.
Haben wir keine Einsicht in die himmlischen Pläne, bleiben uns nur zwei Möglichkeiten:
- Wir können raten. Was wird Jesus wohl wollen? Was könnte er wohl wollen wollen? Damit sind wir aber begrenzt auf unser Vorstellungsvermögen, auf unser Weltbild, auf unser Gottesbild. Wir selbst sind dann die Grenze der Möglichkeiten, denn was wir uns nicht vorstellen können, dass Jesus das wollen würde, das werden wir nicht bitten.
- Damit sind aber schon die Schriftgelehrten gescheitert. Denn ich kann in der Schrift ja nur finden, was ich zu erkennen in der Lage bin. Die Sadduzäer konnten sich eine Auferstehung nicht vorstellen, darum fanden sie die auch in der Bibel nicht. Denn stell dir mal vor, wie soll das denn gehen: Wenn eine Frau 7x verwitwet war, mit wem soll sie denn dann in der Auferstehung verheiratet sein? Schriftauslegung hat durchaus ihren Platz und ist nicht unwichtig, aber um Gottes Willen für hier und jetzt rauszubekommen, taugt sie meistens nicht.
Und darum sagt Jesus: Johannes 16, 22+23
22 Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch.
23 Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen.
Weil ihr es nämlich wissen werdet.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben.
Wir haben also wieder die absolute Gebetserhörung, weil ja genau das bitten, was Jesus auch bitten würde.
Weil also unser Wille und Jesu Wille übereinstimmt. Und dann kann uns niemand mehr ausbremsen.
Bei den Jüngern war es damals allerdings noch so, dass sie überhaupt nicht verstanden, was Jesus wollte, und dass sie dauernd fragen mussten und sich manchmal auch gar nicht zu fragen trauten.
Aber wenn Jesus auferstanden ist und der Heilige Geist gekommen ist, dann können die Gläubigen handeln, als wären sie Jesus selbst, weil sie dann genau wissen können, was Jesus gerade will.
Genau das gleiche schreibt Johannes auch in 1.Johannes 2,20
20 Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und habt alle das Wissen.
Man kann halt nur im Namen von Tante Gertrud handeln, wenn man weiß, was sie will.
Aber wenn man es weiß, dann kann man sich am Bankschalter verhalten, als wäre man Tante Gertrud selber.