Senfkorn

Ein Senfkorn ist klein. Immer!

Merken Sie sich das gefälligst!

Ein Senfkorn hat keine andere Eigenschaft als „klein“!

Und wenn in der Bibel von einem Senfkorn die Rede ist, dann geht es immer um die Eigenschaft „klein“! Wie blöd muss man eigentlich sein, dass man das nicht erkennt?

Das ist so wie mit einem Edelstein. Ein Edelstein hat die Eigenschaft „wertvoll“. Und wenn der Edelstein in den Abfluss des Waschbeckens fällt, dann deshalb, weil er wertvoll ist. Und dass man eine Lupe braucht, um ihn genau zu betrachten, hängt mit seinem Wert zusammen und mit nichts anderem. Und dass ich mir den Edelstein in eine Brosche fassen lasse, hat nichts damit zu tun, dass er schön ist, sondern nur mit seiner Eigenschaft „wertvoll“.

Die einzige Eigenschaft, die bei einem Edelstein relevant ist, ist „wertvoll“, und die einzige Eigenschaft, auf die es bei einem Senfkorn ankommt, ist „klein“.

Das kann doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen sein! Herrje nochmal!

Und wenn es in Matthäus 17,20 und Lukas 17,6 heißt „wenn Ihr Glauben habt wie ein Senfkorn“, dann meint das selbstverständlich „klein wie ein Senfkorn“. Sicher, „klein“ steht nicht da, aber es ist per Definition die einzige Eigenschaft, die in der Bibel bei einem Senfkorn vorzukommen hat!

Denn in der anderen Geschichte, wo ein Senfkorn vorkommt, da geht es ja auch um die Größe des Senfkorns. Da ist das Senfkorn Symbol für das Reich Gottes, und gesät wird klein, und was rauskommt, ist groß.

Und dann ist es ja ein Unding, zu behaupten, Jesus hätte noch ein anderes Mal ein Senfkorn zum Vergleich herangezogen und dabei auf eine andere Eigenschaft des Senfkorns Bezug genommen. Als wenn Jesus so etwas machen würde! Das ist ja fast schon Gotteslästerung!

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Es gibt ja Leute, die behaupten tatsächlich, diese Stelle besage „wenn Ihr Glauben habt, wie ein Senfkorn Glauben hat“. Und damit sei gemeint, dass das Senfkorn einen sehr großen Glauben hat, an dem man sich ein Vorbild nehmen soll.

Das Senfkorn war der Löwenzahn des Orients. Und der Samen des Löwenzahns verhält sich immer so, als wäre er auf fruchtbarem Land mit viele Wasser und Sonne gelandet.

Auch wenn er in Wahrheit in einer Fuge zwischen zwei Steinen gelandet ist oder direkt neben dem Stamm eines Busches.

Wenn das Senfkorn und der Löwenzahn auf Erde landen, geben sie immer alles.

Sie geben immer 100%.

Sie fragen nicht nach den Umständen. Sie schauen sich nicht um und sagen „Oh, nur eine Fuge in einem Plattenweg! Das wird bestimmt nichts! Da brauche ich mir gar keine Mühe zu geben!“

Das Senfkorn und der Löwenzahn haben immer und überall den Glauben, dass es gelingen wird. Dass sie Wasser finden, genügend Boden finden, sich entfalten können, überleben werden.

(Das ist das Gegenteil z.B. von der Königskerze. Die keimt nur in der direkten Nähe von Steinen. Wo keine Steine sind, keimt die nicht.)

Wenn die Christen so einen Glauben haben, dass Gott ihnen immer und überall und unter allen Umständen seine Kraft zur Verfügung stellt und sie liebt (immer!), dann wird ihnen nichts unmöglich sein.

Wenn die Christen so einen Glauben haben, dass die Welt tatsächlich besiegt ist und damit auch jedes einzelne Bestandteil der Welt, und dass Jesus alle Macht gegeben ist und nicht nur 80%, dann wird ihnen nichts unmöglich sein.

"Glaube wie ein Senfkorn" ist nicht kleiner Glaube, sondern besonders großer.