Religion

Das, was wir in unserer Gemeinde machen, hat hoffentlich mit "Religion" nichts zu tun.

Denn Religion ist das Bemühen, sich Gott zu nähern.

Religion versucht, durch eigene Anstrengungen den Gott oder die Gottheit gnädig zu stimmen.

Sich Gott zu nähern, versucht Religion z.B. durch

  • Meditation - auch im Sinne von "Frei werden von sich selbst, um Platz zu schaffen für die Gottheit"
  • Versenkung (in der Gottheit - wenn die Gottheit eine Sphäre ist, dann in der Sphäre)
  • Pilgerfahrten - dahin fahren, wo Gottes (qualitative) Anwesenheit höher ist
  • Rituale
  • Talismänner, Reliquien, Heiligenbildchen - dann ist Gott in dem Gegenstand nahe bei mir

Die Gottheit gnädig zu stimmen versucht Religion z.B. durch

  • Opfer, Stiftungen
  • Leistung - dazu zählen mitunter auch Gottesdienstbesuche, ehrenamtliche Mitarbeit, morgens früher aufstehen zum Bibellesen ...
  • Messen lesen lassen
  • Selbstbestrafungen, Kasteiungen
  • das Einhalten von Regeln, auch: Sich so verhalten, dass positives Karma entsteht
  • das Vermeiden von allem, wodurch man sich den Zorn der Gottheit zuziehen könnte

In unserer Gemeinde brauchen wir nicht zu versuchen, uns Gott zu nähern, denn dadurch, dass Gott Jesus geschickt hat, ist Gott uns bereits so nahe gekommen, dass es näher sowieso nicht mehr geht. Aber im Unterschied zur "Religion" ging die Initiative von Gott aus, nicht von uns, und Gott hat sich bewegt, nicht wir.

In unserer Gemeinde brauchen wir Gott auch nicht gnädig zu stimmen, denn Gott hat durch Jesus gezeigt, dass er so gnädig zu uns sein will, dass diese Gnade durch nichts mehr zu vergrößern ist.

Dass das "Christentum" heute mehr als eine Religion denn als eine Beziehung zu Gott zu beschreiben ist, ist ebenso traurig wie wahr.