Optimales Leben: bekommen

Schon im Alten Testament war es der Wille Gottes, dass die Menschen das beste Leben bekommen sollten, das unter den gegebenen Umständen möglich war.

Also höchste Lebensqualität.

Ist bitte zu unterscheiden von höchstem Lebensstandard: Nicht die Fülle des Geldbeutels ist entscheidend, sondern die Fülle des Glücks.

Das war schon bei Abraham so, der sein Leben als sinnlos empfand, wenn er keinen Sohn hatte. Und der, weil er Gott akzeptierte, nicht nur den Sohn bekam, sondern eine weitaus höhere Lebensperspektive.

Das war bei dem gesamten Volk der Israeliten so, denen Gott das optimale Land geben wollte. Das bezog sich aber nicht nur auf den fruchtbarsten Boden, sondern ebenfalls darauf, dass die Israeliten dort auch ansonsten ideale Bedingungen vorfinden sollten. Gott wollte ihren (politischen) Frieden garantieren, Gott wollte für Gerechtigkeit einstehen, und man sollte in Gesundheit und Wohlstand alt werden.

Ein extremes Beispiel ist Salomo, den Gott in jeder Hinsicht als idealen König seiner Zeit aufstellte: mit Weisheit, mit Reichtum, mit Macht.

Optimales Leben im Neuen Bund

Während das optimale Leben im alten Bund noch sehr begrenzt, da sehr diesseitig war, ist die Optimalität, die Jesus verspricht, in jeder Hinsicht grenzenlos.

So ist das folgende Versprechen von Jesus global zu verstehen: Matthäus 10,39 (und noch weitere 5 mal)

39 Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden.

Die Zusage ist ganz einfach, dass man das optimale Leben für sich selber findet.

Das Leben, das am besten zu einem passt.

Das Leben, das aus den Bedingungen, unter denen mein Leben steht, das bestmögliche machen kann.

Das Leben, mit dem ich am glücklichsten sein kann.

Dummerweise gehört zum Erhalt des optimalen Lebens dazu, dass ich meine bisherigen Vorstellungen vom Leben aufgebe.

Das bedeutet „eigenes Leben verlieren“.

Denn nur Gott weiß, wie das beste Leben für mich aussehen würde. Nur Gott hat den Überblick. Nur Gott kennt mich so perfekt, dass er beurteilen kann, was wirklich das allerbeste Leben für mich wäre.

Was nicht zum optimalen Leben zählt

Unter „optimalen Leben“ verstehen wir keineswegs ein Leben ohne Schwierigkeiten. Das Schlaraffenland wird schnell langweilig, und die Langeweile wird von den meisten Strafgefangenen als das Schlimmste an der Haft empfunden. Langeweile hat einen hohen Stressfaktor.

Darum gehört auch „Vergnügen“ nicht unbedingt zu einem optimalen Leben. „Freude“ schon, sogar elementar, aber die Menge an gekauften Pseudo-Erlebnissen sagt nichts über die wahre Qualität des Lebens aus.

Das optimale Leben ist keine Einheitsware, kein Einhalten bestimmter Regeln, die jedermann einhalten muss. (Das wären nämlich Kennzeichen einer Religion.) Das optimale Leben ist etwas individuelles, das spezifisch zu meiner jetzigen Existenz passt. 

Das optimale Leben ist nichts Statisches. Es ist nicht etwas, das man einmal in einer bestimmten Form bekommt, und dann behält man es für immer. Das optimale Leben ist eine Dynamik, eine Bewegung, eine ständige Verbesserung. Es ist ein Weg, kein Standpunkt.

Warum es wichtig ist

Die Bibel ist so brechend voll von Aussagen über „die Fülle“, die die Gläubigen haben sollen, dass wir es uns als Christen nicht leisten können, nur am „ausreichend“ und am „genug“ zu arbeiten. „Genug“ ist ja schon ganz nett, aber als Christen brauchen wir uns mit der Sparversion des Lebens nicht zufrieden zu geben. Gott will uns soviel Leben geben, dass das eigentlich die einzelne Existenz zum Platzen bringen müsste.

Und dass Gott sich geehrt fühlt, wenn wir nur 20% von dem nehmen, was er uns anbietet, das ist ein Gerücht.

„Glauben“ beweist man also dadurch, dass man sich um das optimale Leben bemüht. Man bemüht sich deshalb, weil das optimale Leben dem Willen Gottes entspricht.

Welchen Fachmann man fragen muss

Um erkennen zu können, wie das optimale Leben für mich aussieht, brauche ich jemanden, der von außen auf mein Leben schauen kann.

Dieser jemand muss notwendigerweise

  • objektiv sein. Subjektiv bin ich selber.
  • frei von eigenen Interessen sein. Ich will nicht eine Marionette werden, die letztlich den Interessen von jemand anderem dient, ohne es zu merken. Damit muss er aber auch
    • nicht käuflich, bestechlich oder korrumpierbar sein. Er darf sich auch von mir nicht dazu verleiten lassen, ein Auge zuzudrücken.
  • unbeeinflussbar sein, also wirklich absolut frei sein. Sonst drückt er mir Werte auf, die gerade in unserer Gesellschaft aktuell sind, und von denen er nicht frei ist, weil er Teil dieser Gesellschaft ist.
  • sehr positiv mir gegenüber eingestellt sein. Jemand, der mich nicht mag oder dem ich egal bin, wird mir kaum vorurteilsfrei zu optimalem Leben verhelfen.
  • ehrlich sein. Höflichkeit hilft mir nicht, wenn ich in beengenden Lebensumständen feststecke.

Darum ist die Bekanntschaft mit Gott für ein optimales Leben zwingend notwendig. Gott ist der Einzige, der diese Kriterien erfüllt.

Zusammenfassung

Es gibt für jeden Menschen das optimale Leben. Allerdings nur unter Aufgabe der eigenen Vorstellungen und nur in Verbindung mit Gott.

Es eines der vielen Zeichen der Liebe Gottes, dass er für uns nicht ein ekelhaftes, unerträgliches oder langweiliges Leben vorgesehen hat, sondern ein erstklassiges.