Leben verlieren
Sechsmal wird in den Evangelien die Aussage von Jesus zitiert:
„Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erhalten.“
Und jedesmal steht es in einem anderen Zusammenhang.
Aber wenn das in 4 Evangelien 6mal drin steht, dann ist der Gedanke auf jeden Fall wichtig.
Der Gedanke, der dahinter steht, ist immer der gleiche: Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
Darum hat Jesus sein irdisches Leben aufgegeben, weil er letztlich nicht das erreichen konnte, was er erreichen wollte: Nämlich die Menschen dazu zu bringen, Gott tatsächlich ernst zu nehmen.
Klar, ein paar Leute werden jetzt sagen: „Aber Jesus hat doch soviel Gutes getan in seinem Leben!“
Das ist wohl wahr. Aber Jesus war nicht auf die Erde gekommen, um reihenweise gute Werke zu tun.
Sondern Jesus hat im Johannesevangelium vielfach gesagt, was sein Ziel war:
- Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.
- Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis rumlaufen, sondern das Licht des Lebens haben.
Das, was Jesus hier auf der Erde gemacht hat, war natürlich ganz nett.
Aber das erfüllte nicht den eigentlichen Sinn seines Lebens.
Und so kann man natürlich – gerade in unseren reichen westlichen Ländern – auch im falschen Leben ganz nette Dinge machen. Und man kann auch im falschen Leben das eine oder andere erreichen.
Wer aber wirklich sein perfektes Leben haben will – also das, wofür er optimal ausgerüstet ist und wo er die perfekte Wirkung erzielen kann – der muss sein voriges Leben verlieren.
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
Das richtige Leben ist das, was Jesus durch die Auferstehung selber bekommen hat und an dem er uns teilhaben lassen will.
Da aber kein Mensch zwei Leben gleichzeitig leben kann, muss man das ursprüngliche Leben verlieren, um das optimale und himmlische zu gewinnen.