Das Heil der Welt – die Anwendung
Natürlich kam es nicht in den Nachrichten.
Es soll ja auch niemand wissen.
Sofern es um den Willen der Herren (und Herrinnen) dieser Welt geht.
Aber: Das Heil der Welt ist da.
Der Psalm 102 hatte noch das Problem, dass er all die Lösungen, welche das Heil der Welt bringen würde, in die Zukunft verschieben musste. Denn Jesus war noch in der Zukunft.
Aber jetzt – und eigentlich schon seit längerer Zeit – ist das Heil der Welt da.
Es steht zur Verfügung.
Es ist zur Anwendung freigegeben.
Man braucht sich jetzt nicht mehr zu sorgen. Die Zukunft ist sicher.
Man braucht keine Angst mehr zu haben. Jesus hat die Welt besiegt. Damit ist alles, was Angst auslöst, ebenfalls besiegt.
Man darf jetzt seine Feinde lieben. Es ist nicht mehr nötig, sie zu bekämpfen.
Man kann nicht mehr verlieren. „Es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist euer“ hat Paulus gesagt (1.Kor 3,22) und hat damit gemeint, dass alles uns zur Verfügung steht und damit uns untertan ist, während wir außer Gott nichts und niemandem mehr zur Verfügung stehen müssen.
Gottes Liebe ist jetzt so stark – da kann uns niemand mehr rausreißen.
Und die Ehe kann jetzt gelingen. Ja, früher gab es den Scheidebrief. Wegen der harten Herzen. Aber jetzt ist das Heil der Welt da!
Und großzügig kann man jetzt sein. „Gebt, und es wird euch gegeben werden“ heißt die neue Regel. Der Inhalt der göttlichen Schatzkammern ist aktuell auch für eher niedrige Menschen zugänglich. Zu kurz zu kommen wird langsam schwierig. Man wird jetzt mit dem Maß gemessen, mit dem man selber misst.
Damit kann man sich dann natürlich auch den Neid sparen. „Du sollst nicht begehren deines Nächsten irgendwas“ gab es als Gebot schon im alten Bund, aber jetzt sind wir soweit, dass Gott uns seinen Sohn gegeben hat, und fragt Paulus: „Sollte Gott uns mit Jesus nicht auch alles schenken“ (Rö 8,32)?
Vergeben wird jetzt möglich. Nicht nur, weil Gott mir ja auch vergeben hat, sondern auch, weil alles zu meinem Vorteil sein muss. Auch das Verhalten des Bösewichts. Und wer nachtragend ist, der gewinnt nichts mehr. Wer von Gott alles bekommen hat, kann durch nachtragen nichts dazu bekommen.
Und außerdem habe ich gehört, dass Jesus gekommen ist, damit wir das Leben haben und es im Überfluss haben (Jh 10,10). Leben im Überfluss ist vermutlich ziemlich viel Leben.
Das alles spricht für eine große Freiheit. Das ist alles ziemlich unbegrenzt. Dem Glaubenden ist alles möglich, hat Jesus nicht nur einmal gesagt (Mk 9,23; Mk 10,27; Mt 21,22).
Eigentlich besteht das Heil der Welt daraus, dass Gott selber gekommen ist. Erst in der Person von Jesus, dann in der Art des Heiligen Geistes. Es hört sich zwar etwas undemütig an, wenn man sagt, Gott sei jetzt auf der Erde verfügbar – aber wenn Gott kommt, und dann ist Gott da, und man verwendet diese Tatsache nicht fürs eigene Leben, dann ist das Heil der Welt nutzlos. Wenn der Rettungsring da ist, aber man ignoriert ihn, ist er zwecklos.
Das Heil der Welt bedeutet, dass die Gläubigen jetzt Zugriff auf die himmlischen Ressourcen haben. Weil der Himmel auf die Erde gekommen ist. Weil Gott jetzt da ist. Und wo Gott ist, da ist Heil.
Auf Dein Wort hin will ich die Netze hinablassen (Lk 5,5).