Der Sinn der Glaubens

Wenn man nach dem Sinn des Glaubens fragt, muss man unterscheiden zwischen den Fragen „warum“ und „wozu“.

Das „Warum“ ergibt sich aus der Realität. Wenn es die Wahrheit ist, dass es Gott gibt und dass er durch Jesus die Nähe zu den Menschen hergestellt hat, dann wäre es realitätsfremd, so zu tun, als wenn es Gott und seine Ideen nicht gibt.

Das „Wozu“ ist auch nicht komplexer, wird in der Antwort aber länger, weil sich das „Wozu“ von den irdischen Möglichkeiten und darum vom normalen Denken der Menschen löst.

Ganz einfach könnte man sagen: Ich glaube, um mit Gott zusammen leben zu können.

Der Satz ist richtig, aber für die meisten Menschen unverständlich.

Denn in dem Satz steckt drin, dass ich auch dazu glaube, um erlöst leben zu können. Also frei von allen Ansprüchen des Ungöttlichen. Frei von allen Grenzen, die mir das irdische Leben auferlegt.

Ich glaube, um ein Leben realisieren zu können, das an die irdischen „geht“ und „geht nicht“ nicht gebunden ist.

Man könnte jetzt auch noch über das eigene Leben hinausdenken und sagen: „Ich glaube, um Gott zu realisieren.“ Denn Gott hat sein eigenes Erscheinen in dieser Welt zum Großteil an Menschen gebunden. Gottes Kraft muss in den allermeisten Fällen durch Menschen fließen.

 

Ich glaube also, weil das der Realität am Nächsten kommt, und um die Wirklichkeit des Übernatürlichen selber erleben zu können und anderen erlebbar zu machen.