Römer 5,4 bewährte Bewährung

Wie Sie im Vers 3 hoffentlich erkannt haben, ist „Ausharren“ eine furchtbar kämpferische und aktive Angelegenheit.

Einfach nur warten, bis das Problem rum ist, bringt keine Bewährung. Das bringt nur die Zeit rum.

Bewährung entsteht, wenn das Problem mich nicht daran hindert, Gott zu dienen. Ja, Bewährung entsteht erst recht, wenn das Problem dazu führt, dass Gottes Sache mehr gedient ist als vorher ohne das Problem. Wenn das Problem letztlich dazu führt, dass Gott mehr geehrt wird als vorher bei Abwesenheit des Problems.

In biblischen Beispielen: Bewährung ist, wenn man aus dem Gefängnis heraus die besten Briefe an die Gemeinden schreibt.

Bewährung ist, wenn man in der Bedrängnis einen Psalm schreibt, der an Gott gerichtet ist und großartige Einsichten in das Wesen Gottes offenbart. Einen Psalm, den man ohne die Bedrängnis nie geschrieben hätte.

Bewährung ist, wenn Josef nach Ägypten verschleppt wird und Gott trotzdem weiter zur Verfügung steht und Gott durch ihn einen großartigen Plan umsetzen kann.

Bewährung ist, wenn man während der Bedrängnis Gott so lange löchert, was das nun soll und dass man nicht gedenkt, sich davon abhalten zu lassen, ihm zu dienen, auch nicht durch dieses Problem, bis Gott das Problem löst oder verwandelt und einem Erkenntnisse über ihn selbst vermittelt, die man ohne das Problem nie gehabt hätte.

Bewährung ist, wenn ich durch das Problem hindurch Gott besser sehen kann als ohne das Problem. Und wenn ich also tatsächlich sagen kann, dass das Problem Gottes Interessen gedient hat. Paulus hat im gleichen Brief mal gesagt, dass dem Gläubigen alle Dinge zum Guten dienen müssen. Bewährung ist, wenn ich mich so verhalten habe, dass diese Aussage in meinem Leben wahr wird.

Bewährung ist, wenn Hiob trotz allem an seiner Meinung über Gott festhält und eben auch an Gott selbst festhält. Seine Frau hatte ihm geraten, Gott aufzugeben, weil das ja offenbar nichts sei mit Gott, und seine Freunde hatten ihm ein Bild von Gott vermittelt, das falsch war. Und weil Hiob dran blieb und sich durch das Problem nicht von Gott trennen ließ, darum beendete Gott die ganze Sache so, wie er sie eben beendete. Hiob hatte sich bewährt.

Bewährung ist, wenn man Gott glaubt, ohne etwas zu sehen.

Und eigentlich ist Bewährung, wenn Gott sich in dem Problem bewährt hat. Wenn Gott sich als größer und weiser und mächtiger als das Problem erwiesen hat. Was dann wiederum heißt, dass mein Glaube sich bewährt hat. Mein Glaube hat recht gehabt.