Römer 5,6-8 Lange vorher ohne Grund
Dieser Artikel erklärt Ihnen eine Begründung. Denn die Verse Römer 5,6-8 sind die Begründung für die Aussagen der Verse 1-5. Und Sie erfahren in diesem Artikel, warum Paulus den Tod für einen Gerechten, den Tod für einen Gütigen und den Tod für Axel Müller miteinander vergleicht.
Römer 5,6-8
6 Denn Christus ist, als wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben.
7 Denn kaum wird jemand für einen Gerechten sterben; denn für den Gütigen möchte vielleicht jemand auch zu sterben wagen.
8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.
Können Sie es noch hören?
Wenn Sie 20 oder 30 Jahre Christ sind und tatsächlich regelmäßig zum Gottesdienst gehen und vielleicht noch irgendwelche christlichen Bücher, Zeitschriften, Webseiten oder Podcasts konsumieren, dann hängt Ihnen diese Gerede von Jesus seinem großzügigen Opfer wahrscheinlich zum Halse raus.
Vermutlich ist das mit Jesu Opferung wahr. Wir bezweifeln nicht die Wahrheit der Darstellung.
Aber jetzt haben wir es oft genug gehört. Nun ist auch mal gut.
Warum der das sagt
Allerdings will Paulus hier gar nicht seinen Beitrag zur Endlosschleife des Opfers am Kreuz leisten.
Sondern Paulus will erklären, wie Gottes Liebe funktioniert.
Er drückt sich halt nur so ungeschickt aus.
Normale Liebe
Das, was wir hier auf der Erde als „Liebe“ kennen, hat immer einen Grund. (Manchmal auch nur einen Anlass.)
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Wir verlieben uns unsterblich in einen Menschen, weil der etwas hat, was wir nicht haben. Weil er die perfekte Ergänzung zu uns zu sein scheint.
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Wir finden einen Menschen sympathisch, weil er auf eine bestimmte Art und Weise lacht oder so offen guckt oder so verständig redet.
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Wir lieben unsere Kinder, weil sie unsere Kinder sind.
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Wir mögen einen Musiker, weil er Musik macht, die unser Herz zum Schwingen bringt.
Es gibt in unserer Welt keine Liebe ohne einen Trigger.
Es gibt in unserer Erfahrungswelt keine Sympathie ohne einen Auslöser.
Wir kennen keine Liebe ohne Ursache, und genauso kennen wir auch keinen Hass ohne Ursache.
Die Liebe, die wir kennen, ist immer an eine Bedingung geknüpft:
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Du hast etwas, was ich nicht habe.
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Du erwärmst mein Herz.
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Du bist mein Kind.
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Du lachst so schön, du bewegst Dich so einzigartig, du bist so freundlich zu mir. (Und wenn du dann einmal nicht mehr freundlich zu mir bist, dann ist es mit der Sympathie schnell vorbei.)
Genau diese Liebe beschreibt Paulus, wenn er sagt, dass vielleicht jemand für einen Gütigen sterben würde – man liebt also den Gütigen wegen seiner Güte so sehr, dass man bereit ist, für ihn zu sterben. Man hat für diese Liebe einen Grund: Die Güte des anderen.
Für einen Gerechten würde man nicht sterben wollen, denn da reicht der Grund nicht aus. Der Grund ist nicht stark genug, um eine ausreichend große Liebe hervorzurufen.
Gottes Liebe
Gottes Liebe unterscheidet sich von der uns bekannten Liebe dadurch, dass sie nur ohne Grund funktioniert.
Wenn es einen Trigger gäbe für Gottes Liebe, wäre sie wertlos.
Denn wenn der Trigger oder der Grund oder der Anlass oder die Motivation für Gottes Liebe wegfallen würde, dann würde Gottes Liebe für diesen Menschen auch aufhören.
Wenn Gottes Liebe zu mir von meinem Gehorsam abhängig wäre …
Wenn Gott mich liebt, weil ich ihn liebe …
Gottes Liebe funktioniert nur, wenn es überhaupt keinen Grund für sie gibt.
Dass Gottes Liebe tatsächlich so funktioniert und in dieser Weise auf uns anwendbar ist, beweist Gott dadurch, dass er seinen Sohn für uns sterben lässt, bevor wir ihm einen Grund für so eine Liebe bieten können.
Es darf überhaupt nicht die Idee aufkommen, dass ich Gott irgend einen Grund dafür geboten hätte, dass Jesus zu meinen Gunsten stirbt.
Wenn man sich auf Gottes Liebe absolut verlassen soll, dann muss sie grundlos sein.
Nachwort bezüglich der Volatilität
Weil Gottes Liebe keinen Grund und keine Ursache hat, darum ist sie immer 100%ig.
Gottes Liebe zu mir kann nicht kleiner oder größer werden.
Sie kann sich nicht verändern. Nicht in ihrer Dichte, nicht in ihrem Umfang, nicht in ihrer Dauer, nicht in ihrer Intensität.
Gottes Liebe ist nicht relativ zu meinem Verhalten, sondern sie ist absolut. Sie ist völlig unabhängig von mir.
Aber sie gilt mir.