Römer 03 – Paulus schlägt EU-Gesetzgebung
Manchmal schafft Paulus es, verkorkste Zusammenhänge herzustellen, da kommt keine EU-Gesetzgebung mit.
Nachdem Paulus in Römer 3,2 festgestellt hat, dass den Juden im Alten Testament die Aussprüche Gottes anvertraut worden sind, sagt er in Vers 1 (also vorher), dass das ein Vorteil ist oder ein Vorsprung, den die Juden vor allen anderen Völkern oder sonstigen Menschengruppen haben.
Nun haben die Juden sich in ihrer großen Mehrheit dieses Vorteils oder dieser Erwählung nicht würdig erwiesen.
Von so etwas kann Gott sich ja aber nicht manipulieren lassen. Wo kämen wir da hin, wenn Gottes Weltenplan an der Unfähigkeit der Menschen scheitern würde? Nein, Gottes Größe und Gottes Charakter zeigt sich gerade darin, dass er seine positiven Zusagen und Versprechen auch dann aufrechterhält, wenn irgendwelche Dahergelaufenen sie mit Füßen treten.
Gott ist in dieser Hinsicht nicht rachsüchtig. Gott lässt nicht die ganze Welt den Bach runtergehen, weil seine auserwählten Botschafter bestechlich waren. Gott wird seinen Messias schicken und wird diesen Juden (und dem Rest der Welt) mal zeigen, was wahre Größe ist.
Die falsche Schlussfolgerung
Daraus könnte man jetzt den Schluss ziehen, dass dann ja Gottes wahre Größe gerade durch das Versagen der Menschen sichtbar würde. Paulus erwähnt diese Schlussfolgerung in Vers 8. Und er zitiert einige, die wohl besonders klug sein wollten und die sagten: „Je mehr wir sündigen, umso mehr kann Gott seine Größe uns gegenüber beweisen. Je mieser unser Verhalten, umso größer strahlt Gottes Herrlichkeit.“
Dann hätten wir aber zwei Möglichkeiten, um vor Gott gerecht zu sein:
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Wir könnten gehorsam sein, die Sünde vermeiden. Gottes Wort hochhalten. So ehren wir Gott. So sagen wir: „Gott ist wahr, sein Wort ist gut.“
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Wir können hingebungsvoll sündigen, damit Gott die Größe seiner Gnade zeigen kann. Auch so ehren wir Gott, denn wir geben Gott jetzt die Möglichkeit, seinen überragenden Charakter zu zeigen.
Version 1 können wir nicht wählen, weil wir nicht perfekt genug sind, um die Sünde zu vermeiden. Version 2 können wir aber auch nicht wählen, denn es kann nicht sein, dass Gottes Güte durch Schlechtigkeit gefördert wird.
Vor allem ist Version 2 nicht möglich, weil damit das Gericht Gottes unmöglich würde. Gott kann uns dann ja nicht mehr für Gottlosigkeit bestrafen, weil er ja einen riesigen Vorteil durch unsere Schlechtigkeit hätte.
Gottes Schlussfolgerung
Also sagt Gott: Es ist völlig egal, ob man dem alttestamentlichen Gesetz gehorsam ist, oder ob man es ignoriert: Gott bietet seinen Retter an, und man bekommt ihn (und alle damit verbundenen Vorteile), wenn man das glaubt.
Gehorsam oder Ungehorsam, Sünde oder heiliger Lebensstil ist völlig egal: Das Angebot Gottes gilt unabhängig vom eigenen Verhalten, von der eigenen Leistung. Alles andere würde ohnehin nicht funktionieren.