Philipper 2,1 - Wenn und falls

Dieser Artikel erklärt, warum Philipper 2 mit soviel „wenn“ beginnt.

Phil 2,1

1 Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus <gibt>, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendein herzliches <Mitleid> und Erbarmen, 

Ja eben: „wenn“.

Wenn nicht, können Sie die Sache mit der Einheit vergessen.

Denn wenn es keine Ermahnung oder Ermunterung in Christus gibt – wenn also der Christus nicht lenkend eingreifen kann und den Einzelnen oder auch die ganze Gruppe auf die Linie Gottes bringen kann – dann macht eben jeder unkorrigiert das, was ihm recht und angenehm erscheint. Und damit kommt nicht nur keine Einheit zustande. Sondern damit kommt auch der Wille Gottes nicht zustande. Die Voraussetzungen sind einfach nicht gegeben.

Trost der LiebePhilipper 2,1

Wenn es keinen Trost der Liebe gibt – und es ist die Liebe Gottes gemeint, nicht die gut gemeinten Bemühungen von Tante Gertrud – wenn ich immer kämpfen muss, weil Gott mich nicht genug liebt – wenn ich mich damit natürlich auch immer gegen die anderen verteidigen muss, die meine wunderbare Meinung nicht wertschätzen wollen – dann wird es keine Einheit geben.

Gott müsste mich so lieben, dass seine Liebe größer ist als mein Schicksal. Dann wäre ich mit mir selbst versöhnt, denn Gott hat zu mir gesagt, er liebt mich jetzt einfach mal. Damit kann ich grundsätzlich zufrieden sein mit meinem Leben und muss nicht gegen die Anderen kämpfen.

Gemeinschaft des Geistes

Wenn der Heilige Geist nicht allen gleichzeitig zeigen kann, was im Moment wichtig ist; wenn also die Schwerpunkte des geistlichen Lebens und der Aktivität der Gemeinde nach Hobby und Prägung der Einzelnen gesetzt werden und die Leitung der Gemeinde letztlich zu einer Machtfrage wird – wer am besten mit Macht umgehen kann und wer am durchsetzungsfähigsten ist, der bestimmt am Ende, was gemacht wird und was nicht – dann hat man zwar Leitung, aber keine Einheit.

Mitleid und herzliches Erbarmen

Wenn es kein Mitleid und herzliches Erbarmen bei mir gibt, so dass ich davon ausgehen könnte, dass der Andere auch das Beste will und dass der andere vermutlich genauso von Gott geliebt wird wie ich – dass Gott sich also seiner ebenfalls erbarmt hat – wenn man dem Anderen also etwas unterstellt, anstatt ihn so zu beurteilen, wie Gott mich beurteilt, dann kann man das mit der Einheit vergessen.

Aber wenn

Aber wenn es diese 4 Dinge gibt, dann Phil 2,2

2 so erfüllt meine Freude, dass ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid, 

Dann macht es Sinn, sich um Einheit zu bemühen.

Wie übrigens auch Johannes in seinem Evangelium schrieb: Joh 17,22

22 Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind