2.Korinther 3,16 der Teufelskreis mit der Decke

Da liegt sie nun, die Decke: Nach Vers 14 auf der Verlesung des Alten Testamentes, nach Vers 15 auf den Herzen der Juden.

Weggenommen wird sie nach Vers 16 durch das Akzeptieren von Jesus.

„Dialektik“ nennt die Wuppertaler Studienbibel diesen Zustand, „Teufelskreis“ wäre wohl auch nicht schlecht:

Man kann Jesus nur erkennen, wenn die Decke weg ist, aber die Decke verschwindet nur, wenn man Jesus akzeptiert. Den man aber nicht erkennen kann, wegen der Decke. Die nur verschwindet, wenn man Jesus akzeptiert, den man aber wegen der Decke nicht erkennen kann.

Du hast keine Chance, aber nutze sie.

Die Frage ist nun: Wie bekommt man die Decke weg?

Falsch ist in diesem Fall die Antwort, das sei ja gar nicht unser Problem. Schließlich liegt die Decke bei den Juden.

Falsch ist diese Antwort deshalb, weil wir genau die gleiche Lage heute auch innerhalb der (zerstrittenen und kraftlosen) Christenheit haben.

Die Symptome dieses Problems sind auch durchaus beabsichtigt. Jesus erklärt es seinen Jüngern in Matthäus 13,13, Markus 4,12 und ähnlichen Stellen ausführlich.

Wenn wir also heute das Problem haben, dass die Christen in großer Mehrheit nicht verstehen, was Gott eigentlich sagen will, so wird ihr Problem auf die gleiche Weise verursacht wie das Problem der Juden, und es wird auch auf die gleiche Weise gelöst werden wie das Problem der Juden.

(Nur darum steht dieser Abschnitt 2.Kor 3,16 in der Bibel. Weil er uns etwas angeht. Weil er unsere Probleme und deren Lösung beschreibt.)

Die Lösung des Problems

Erkenntnis Gottes hängt immer mit Offenbarung Gottes zusammen.

Da Gott in einer für uns prinzipiell unzugänglichen Sphäre lebt, haben wir von uns aus auch keinen Zugang zu Wissen oder Erkenntnis über Gott. Da, wo Gott lebt, können wir nicht hinschauen, und wir können dort auch keine Messgeräte hineinhalten, die uns irgendwelche Erkenntnis über Gott vermitteln würden. Darum kann Wissenschaft auch nichts Brauchbares über Gott sagen.

Somit steht es einzig in Gottes Macht, uns den Zugang zu Erkenntnissen über ihn zu verschaffen. (Diese Machtposition Gottes, Erkenntnis zu offenbaren oder zu verschließen, wird in den oben genannten Bibelstellen Mt 13,13 und Mk 4,12 sowie deren Parallelstellen ausführlich beschrieben und begründet.)

Exemplarisch, was das Thema „Erkenntnis der Juden“ angeht, sehen wir das in der Entwicklung des Paulus. Sein Erkennen des Christus geschah nur durch Offenbarung. Nachdenken hilft da nichts. Dasselbe gilt auch für Simeon, und zu Petrus sagt Jesus ausdrücklich „nicht Fleisch und Blut haben dir das geoffenbart“ (Matthäus 16,17). Und selber draufgekommen bist du auch nicht.

Praktisch heißt das, dass man Gott dazu bringen müsste, dass er einem das offenbart, was man wissen will oder wissen muss.

Das bedeutet, dass man eine solche Beziehung zu Gott herstellen muss, die einem einen solchen Einfluss auf Gott einbringt.

Damit wird die Liebe zu Gott zum Schlüssel für alles Weitere.

Nein, das ist nicht neu.

Das war schon bei David so.

Und bei vielen anderen.

Falls Sie also nichts sehen oder sonstige Probleme mit einer Decke haben, beachten Sie einfach Jesu Hinweise zu diesem Thema: „Wer X oder Y mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.“