1.Timotheus 2,1 keine Schachpartie mit Gott

Mit jemand anderem könnten Sie zusammen Schach spielen.

Oder einen Film anschauen.

Oder eine Wanderung machen.

Was auch immer.

Dagegen sind die Möglichkeiten, die Gemeinschaft mit Gott zu gestalten, deutlich geringer.

Liegt an der unterschiedlichen Bauweise von Gott und Menschen.

Darum muss man die Möglichkeiten, die es gibt, eben intensiver nutzen.

Und eine der wenigen Möglichkeiten, die es gibt, ist Reden.

Verpönte Aktion

Nun ist es gesellschaftlich ja nicht so wirklich lobenswert, wenn man über andere redet.

(Obwohl: Über was sonst? Vermutlich heuchelt die Gesellschaft hier recht unrealistisch.)

Mit Gott soll man über andere reden. Unbedingt.

Und zwar umfassend.

Paulus ist hier recht verschwenderisch mit den unterschiedlichen Ausdrücken für „Beten“.

Und ist auch recht verschwenderisch bezüglich der Zielgruppe: „alle Menschen“.

Das große Ich

Nun ist der Mensch sich normalerweise zuerst einmal selbst der Nächste.

Das war auch in der Gemeinde so, in der Timotheus arbeitete.

Dort war die Vervollkommnung der Heiligen das erste Ziel.

Die Gnosis hatte nicht viel mit den erkenntnisfreien Sündern am Hut.

Man betrachtete sich als elitäre Gemeinschaft. Als die, die anders sind. Also besser als der Rest.

Die Erwählten halt.

Diese wertvollen Menschen waren für Gott wichtig.

Aber Hinz und Kunz und Kreti und Pleti? Oder sogar Politiker, dieses korrupte Pack?

Führen Sie doch mal eine Strichliste, wenn Sie beten:

Wie oft geht es um Ihre eigenen Bedürfnisse, wie oft um Gottes Bedürfnisse und wie oft um die Bedürfnisse anderer Menschen?

Und vergleichen Sie Ihre Liste von mir aus mit dem Vaterunser: Wie viele Bitten drehen sich dort um Gottes Bedürfnisse, wie viele um die der Anderen, wie viele um das Wohlergehen des Beters?