1.Korinther 13,7 Warum erträgt die Liebe alles?

1. Hier ist von einer Gabe die Rede

1.Kor 13 steht bekanntlich zwischen 1.Kor 12 und 1.Kor 14. In diesen beiden Kapiteln geht es um etwas, das man nicht selber produzieren kann. Da wäre es ja seltsam, wenn man die Liebe aus Kapitel 13 plötzlich aus sich selbst herauswringen müssen. Außerdem endet das vorherige Kapitel mit der Aufforderung, nach den größten Geistesgaben zu trachten, aber einen besseren Weg zeige man uns. Da wird der bessere Weg vermutlich in einem Zusammenhang mit dem vorigen stehen.

Die Liebe kann man nach den ersten 3 Versen „haben“. Und danach wird sie beschrieben, wie sie ist. Nicht wie sie sein soll.

2. Weil sie eine Gabe ist, kann sie perfekt sein

Der Grund, warum sie alles erträgt, ist, weil sie ein göttliches Modul ist.

Ein göttliches Modul kann aber nicht kaputt gehen.

Meine menschliche Liebe könnte kaputt gehen, weil ich unter den obwaltenden Umständen Angst hätte, dass alles den Bach runtergeht oder dass unkontrollierbare Zustände eintreten. Ich kann das Verhalten des Anderen nicht ertragen, weil ich entsetzlich Konsequenzen befürchte.

Die göttliche Liebe kann aber alles umdrehen, alles zu meinem Vorteil gestalten, die ganze Lage verändern, mir unbekannte Einflüsse mit hineinziehen. Ich oder meine Gemeinde werden nicht untergehen, nur weil da irgendwer …

Da diese Liebe mit der göttlichen Kraft kooperiert, ist sie jeder Situation gewachsen.

3. Keine Forderung, sondern eine Beschreibung.

Was man in 1.Kor 13:4-7 liest, ist keine Forderung, sondern eine Beschreibung. Das ist eine Gebrauchsanweisung wie für ein neues technisches Gerät.

Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist (Rö 5,5). Also da habe ich sie nun. Was mache ich jetzt damit? Welche Features hat sie? Wofür kann man sie brauchen?

Und man kann sie z.B. dafür verwenden, dass man alles erträgt, alles aushält. Weil es ja schließlich Gottes Liebe ist, die da in meinem Herzen ist. Ich kann das umsetzen. Das ist allemal besser als das, was ich unter Verwendung meiner eigenen Liebe machen würde. Da würde ich nämlich irgendwann explodieren.

Es geht also nicht darum, dass ich meine Liebe mit viel Mühe auf dieses Niveau hebe, sondern es geht darum, dass ich Gottes Liebe anwende. Gemäß der Gebrauchsanweisung.

4. Ich handele als Gott

Wenn es Gottes Liebe ist, mit der ich arbeite, wenn ich also sozusagen ein göttliches Modul in mir habe, dann handele ich als Gott. Ich bin Stellvertreter Gottes auf der Erde. Licht der Welt und so. Und wenn es jetzt also mal wieder extrem wird, dann handele ich nicht, wie ich handeln würde, sondern ich tue so, als wäre ich Gott.