Matthäus 2,10 Richtigstellung über Ostweise

Zugegeben: Wir haben uns nie wirklich Gedanken darüber gemacht.

Wir haben über diese Magier aus dem Morgenland unser Leben lang schon soviel gehört, dass wir dachten, wir wissen jetzt alles über die.

Das Thema ist ausgelutscht.

Vor allem, weil man dem Thema immer so eine seltsame Wichtigkeit gegeben hat, ohne uns eigentlich zu sagen, warum das dermaßen relevant sein soll.

(Vermutlich haben diejenigen, die das Thema so hochgespielt haben, es nur zum Thema gemacht, weil es sich so hübsch darstellen ließ. Aus dem Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus kann man schlecht ein Krippenspiel machen.)

Und sicher: Dass es nicht drei Besucher waren und dass sie nicht Kaspar, Melchior und Balthasar hießen, das hatten wir auch schon kapiert.

Was man uns bei all dieser Betonung der Besuchergruppe nie gesagt hat, ist: Was hat das eigentlich mit Gott zu tun?

Warum wollte Gott … ?

Allein schon dieser Stern.

Es gab ihn offensichtlich, vermutlich tatsächlich in der üblicherweise verkündeten Planetenkonjunktion von Jupiter und Saturn im Sternbild Fische.

Wobei wir hier und jetzt auch jede andere Beschaffenheit des Sterns akzeptieren. Es bringt nichts, über die physikalischen oder sonstigen Eigenschaften des Sterns zu streiten. Wenn die Magier aufgrund dieses Sterns so einen weiten Weg auf sich nahmen, muss man davon ausgehen, dass er tatsächlich existiert hat.

Nach der Bibel hat dieser Stern aber nur Einfluss auf diese Magier gehabt.

Nicht auf so richtig viele andere Leute.

Es gab keine Massenwallfahrten Richtung Israel.

Gott hat den Stern also extra für diese Magier … - oder so ähnlich.

Warum wollte Gott, dass die Magier diesen Stern sehen?

Denn in Jerusalem hatte man ihn offenbar nicht gesehen. Oder ihm keine Bedeutung beigemessen.

Auch die Hirten nahmen keine besondere Kenntnis von dem Stern.

Und wenn die Magier den Stern sehen sollten, damit sie den neuen König der Juden aufsuchten – warum? Wozu?

Was die Magier dachten

Die Magier kamen aus dem Osten. Persien, Babylon, Arabien. Genauer wissen wir es nicht.

Dort im Osten gab es seit 500 Jahren die stärkste jüdische Besiedlung außerhalb Israels.

Wegen Nebukadnezar, Sie wissen schon.

Und die wenigsten von diesen Juden waren unter Esra und Nehemia nach Palästina zurückgekehrt.

Wenn Petrus in 1.Petrus 5,13 die Miterwählte aus Babylon grüßen lässt, muss „Babylon“ keineswegs ein Geheimcode für Rom oder etwas anderes sein. Wenn Petrus in Jerusalem nicht hatte bleiben können, wäre für ihn als Judenmissionar Babylon aufgrund seiner starken jüdischen Bevölkerung die nächste logische Wahl gewesen.

Nun waren die Magier offensichtlich keine Juden.

Aber sie stammten aus einem Umfeld, wo das Jüdische seit Jahrhunderten bekannt war.

Es war völlig logisch, dass gebildete Leute in jener Gegend über die Grundlagen des Judentums informiert waren.

(Wir haben hier im Westen den Islam erst seit einigen Jahrzehnten, und trotzdem wissen wir das mit den 72 Jungfrauen und das mit dem Zuckerfest und der Wallfahrt nach Mekka und dem Schweinefleisch.)

Die Überschrift über diesem Abschnitt lautet: „Was die Magier dachten“.

Woher weiß man, was die Magier dachten?

Man weiß es wegen diesem Vers 10.

Die haben sich gefreut wie Bolle.

Die haben die weite Reise angetreten mit einer Hoffnung.

Und der Stern – also das war ja nun schon ein paar Wochen her. Wenn nicht Monate.

Und jetzt erscheint er wieder.

In dem Moment, als sie in Bethlehem eintreffen.

(Was für ein Glück, dass es nicht geregnet hat oder nebelig war.)

Und der Vers 10 sagt eindeutig, dass die Magier sich nicht über das Kind freuten, sondern über den Stern.

(Über das Kind vermutlich auch, aber das steht nicht im Text.)

Denn der Stern bestätigte ihren Glauben.

Sie waren ja im Grunde nur auf Verdacht losgezogen.

Ihre Interpretation des Sterns hätte völlig falsch sein können.

Aber nachdem Herodes „Bethlehem“ gesagt hatte – ein Kuhdorf, mit dem die Magier nicht gerechnet hatten, aber Herodes hatte es von den Schriftgelehrten, und er war der König – und jetzt tatsächlich in Bethlehem der Stern wieder zu sehen war, war für die Magier klar, dass sie das Ziel nicht nur ihrer Reise, sondern auch ihrer Wünsche und Träume erreicht hatten.

Es gab diesen Erlöser, der auch für Babylonier, Perser und Griechen die Freiheit bringen konnte, tatsächlich.

Und nicht nur das: Es war nun klar, dass Gott den Magiern dieses hatte mitteilen wollen.

Also wenn Sie mal in diese Lage kommen, dass Gott Ihnen unbedingt etwas mitteilen will … und dann auch noch so etwas!

Wow!