Matthäus 26,26-29 so nah wie nie

War wohl kein besonders lustiges Essen.

Gerade hatte Jesus den Verräter demaskiert, und irgendwie musste allen klar sein, dass sie da einen Kuckuck im Nest gehabt hatten.

Und dann diese Sache mit dem Körper Jesu, den sie essen sollten, und seinem Blut, das sie trinken sollten.

In Wahrheit natürlich grandios, aber die Apostel werden es kaum verstanden haben.

Und in der Tat: Sie beerben hier einen, bei dem es eigentlich nichts zu erben gab.

Der besaß ja nichts.

Außer eben sich selbst.

Seinen Körper und dessen Inhalt.

Und genau das gab er den Aposteln.

Was nicht dumm war: Denn bisher hatte man nebeneinander gesessen.

Es war immer eine gewisse Entfernung gewesen zwischen Jesus und seinen Jüngern.

Das drückte sich auch in den Missverständnissen und dem Unverständnis aus.

In Zukunft aber sollte Gott (oder Jesus) in den Gläubigen sein.

Und wie kommt jemand oder etwas in einen hinein?

Indem man es isst.

Das ist hier das Bild: Nie dagewesene Gemeinschaft mit der himmlischen Welt, weil die himmlische Welt jetzt in einem ist.

Und damit die Jünger nun wirklich verstanden, dass die Gemeinschaft mit Jesus oder Gott mit Jesu Tod keineswegs zuende ist, sondern eigentlich erst richtig losgeht, darum fügt Jesus noch hinzu, dass er das nächste Mal mit den Jüngern anstoßen wird, wenn das Reich Gottes da ist.

Also das hier war nicht das letzte Bier von Jesus mit seinen Jüngern.

Es war nur das letzte Bier in dieser Form des Gottesreiches.

Wir sind heute dank des Heiligen Geistes in der Lage, eine weitaus bessere Gemeinschaft mit Jesus haben zu können als die Jünger damals.

Der neue Bund ist nunmal besser als der alte, auch für die Apostel.

Und der erste Tag des neuen Bundes war auch für die Apostel weitaus besser als der letzte Tag des Alten.

Und all die Leute, die sagen, ach wie gerne wären sie damals dabei gewesen, als man Jesus so ursprünglich und so direkt erleben konnte, die haben eine ganze Menge nicht verstanden und eine ganze Menge nicht erlebt.  

„Ich bin bei Euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters“, hat Jesus später seinen Aposteln gesagt. Ja, und wie er bei uns ist!

Und ein Zeichen für diese Anwesenheit ist, dass wir Brot essen und Wein trinken. Denn Jesus ist in uns, nicht mehr neben uns.