Matthäus 17,24-27 meine Fischsparkasse

Da haben die Kassierer vom Tempel mehr verstanden als der Petrus.

Die Kassierer hatten immerhin schon den Verdacht, dass Jesus nicht zahlen wollte. Denn es hatte ja für alle sichtbar den Anschein, dass Jesus sich für etwas Besseres hielt.

Aber Petrus dachte selbstverständlich, dass Jesus zahlen würde.

Dabei war der Petrus gerade vom Berg der Verklärung runtergekommen.

Der hatte gerade Gottes Gegenwart aus einer Nähe erlebt, das hatte es seit Mose nicht mehr gegeben.

Er wusste also, dass Jesus auch in Gottes Augen ein ganz besonderer Mensch war.

Gottes Sohn, um genau zu sein. Das hatte ihnen Gott auf dem Berg ja unmissverständlich mitgeteilt.

Ein weiter Weg

Es ist ein weiter Weg vom Alten Testament zum Neuen.

Das sieht man auch in unseren Gemeinden, in denen weit verbreitet noch der Geist des Alten Testamentes herrscht.

In denen man Gott dient und dabei seine Pflicht tut. Also den Obolus entrichtet.

Aber mit dem Neuen Bund hat sich die Stellung der Gläubigen vollständig gewandelt. (Kann man bei Paulus in aller Ausführlichkeit nachlesen.)

Die Gläubigen sind jetzt nicht mehr Befehlsempfänger Gottes, die zu gehorchen haben.

Das zentrale Motiv ist nicht mehr „Gott dienen“.

Wir sind jetzt „Söhne Gottes“, auch die Frauen.

Wir dienen nicht mehr, sondern wir werden bedient. (Deutlich beschrieben in 1.Korinther 3,22 und Römer 8,28.)

Wir dienen nicht mehr, sondern wir herrschen. (Da gibt es auf dieser Seite einen Artikel.)

Söhne Gottes bezahlen nicht, sondern sie bedienen sich aus dem reichen Vermögen ihres milliardenschweren Vaters.

Der große Unterschied

Das ist ja der große Unterschied zwischen Altem und Neuem Bund: Dass im Alten Bund der Mensch das Opfer brachte (und also bezahlte), dass aber im Neuen Bund Gott das Opfer bringt und somit bezahlt.

Dieser große Unterschied bezieht sich aber nicht nur die großen Heilsgüter. Er bezieht sich genauso auf die Kleinigkeiten des Alltags.

Und der Unterschied bezieht sich insbesondere darauf, wenn ich den Willen Gottes tue.

Der Wille Gottes kostet mich ja immer etwas: Meinen Stolz, meine Souveränität, meine Ruhe, und oft viel Geduld.

So hätte es hier den Petrus etwas Geld gekostet, die Finanzbeamten nicht von Jesus und damit von der Erlösung wegzutreiben.

Zu deutsch: Petrus sollte demütig zu sein, wo er es nicht nötig gehabt hätte.

Aber Gott lässt sich nun einmal nicht von uns bezahlen.

Darum bezahlt hier Gott. Für seine Söhne.

Lebenshaltung

Die Anwendung wäre eine völlig neue Lebenshaltung.

Eine zeitgemäße Sicht auf das Leben.

Sei es nur, dass ich mir den Willen Gottes leisten kann. Weil Gott bezahlt.

Sei es, dass Gott mein Freund ist und nicht mehr ein fordernder Herr.

Großzügigkeit ist bezahlbar. Weil Gott bezahlt.

Von oben auf das Leben schauen. Weil man als Sohn Gottes nun mal oben steht. Nicht von unten schauen, von da, wo die Opfer liegen und die Bettler jammern.

Mehr in die Welt hineinbringen als herauszuholen.

Und eigentlich ist neue „Lebenshaltung“ zu wenig.

Neues Leben, das wäre richtig.

Und zwar nicht als etwas, das es zu erreichen gilt, sondern dass man geschenkt bekommen hat.

Womit wir irgendwie wieder am Anfang wären.

Oder wo wir wieder bei Hesekiel 45 wären. Wo der Fürst praktisch alles für das Volk bezahlt.