Matthäus 24,6-8 schlicht unterschätzt

Kürzlich war eine Frau aus der Ukraine bei uns im Gottesdienst und hat die Gemeinde aufgefordert, für den Frieden in der Ukraine zu beten. Man habe jetzt schon 3 Jahre Krieg, und es reiche jetzt.

Wir haben es ihr nicht gesagt.

Weil man in unserer Gemeinde mehr Gewicht auf Höflichkeit und Diplomatie legt als auf Wahrheit.

Denn Tatsache ist: Jesus fordert die Christen nicht auf, gegen den Krieg zu beten und etwas gegen die Kriege zu unternehmen.

Ist natürlich unverschämt von ihm.

Aber er hat tatsächlich kein einziges Wort gegen das Verhalten der römischen Armee gesagt.

Und auch hier in Vers 6 sagt er nur, man solle nicht erschrecken.

Und dass es geschehen muss. Man kann die Kriege nicht verhindern.

Nicht schön

Nun sind Kriege nicht schön. Und rein menschlich können wir jedem Menschen wünschen, dass er in friedlichen Zeiten leben darf und nicht in kriegerischen.

Macht keinen Spaß, so ein Krieg.

Genauso wenig übrigens wie die Hungersnöte in Vers 7. Das wünscht man niemandem.

Oder die Erdbeben.

Muss nicht sein.

Wenn all dieses Unheil allerdings ausbleibt, erhöht das höchstens unseren Komfort.

Unsere Probleme, die uns vielleicht nachts nicht schlafen lassen, werden weniger.

Wir können weniger Angst haben, uns weniger Sorgen um die Zukunft machen.

Näher zu Gott bringen solche unheilfreien Zeiten niemanden.

Kriegsvorhersage

Jesus sagt hier voraus, dass Kriege, Hungersnöte und Erdbeben geschehen werden.

Notwendiger Weise.

Wir stecken nämlich mitten im Kampf zwischen Licht und Finsternis.

Es steht zwar schon fest, wer den Kampf gewinnen wird. Aber noch tobt der Kampf.

Und letztlich geht der Kampf um den Menschen.

Es geht nicht um die Herrschaft über irgendwelche Asteroiden.

Und die Menschen gehören letztlich Gott. Auch die, die davon nichts wissen wollen.

Und wenn es Gottes Absicht ist, die Menschen zu segnen, dann ist des Teufels Absicht logischerweise genau andersrum.

Darum Kriege, Hungersnöte, Erdbeben.

Es geht um die menschlichen Opfer.

Die Unterschätzung

Heutige Christen neigen dazu, den Kampf zwischen Licht und Finsternis zu unterschätzen.

Oder ihn schlicht zu vergessen.

Die Hauptsache ist ja schließlich, dass unser Komfort gerettet wird.

Unser kurzzeitiger Kleinkram müsste doch für Jesus das Wichtigste sein.

Aber Gottes Methode ist es, den Teufel trotz der Kriege und Erdbeben verlieren zu lassen. Der Teufel lässt es krachen, aber die Christen werden dadurch besser und stärker.

Gottes Methode lautet, dass alles zu unserem Vorteil sein muss.

Der Kampf zwischen Licht und Finsternis wird nicht gewonnen durch weniger Kriege oder weniger Hungersnöte.

Sondern er wird trotz dieser Dinge gewonnen.

Oder gar nicht.