Matthäus 20,23 die Gleichheit angesichts der Unterschiede

Also Unterschiede müssen sein. Man kann ja nicht alles über einen Kamm scheren.

Und natürlich ist es besser, wenn ein junger Kämpfer der IS stirbt, als wenn ein junger deutscher Soldat stirbt.

Selbstverständlich ist es besser, wenn ein Raser in seinem 5er BMW bei 210 km/h die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert, gegen den Brückenpfeiler knallt und stirbt, als wenn ein freundlicher Friedensaktivist auf der Autobahn stirbt, weil ein Laster das Stauende übersehen hat und ungebremst auf das Auto des freundlichen Friedensaktivisten drauffährt.

Und selbstverständlich, sagte die Mutter von Jakobus und Johannes, ist es besser, dass auf den beiden Plätzen neben Jesu Thron meine Söhne sitzen und nicht die Söhne von irgendwem anders. Immerhin sind das die Plätze mit der größten Machtfülle. Die Plätze der führenden Minister des Königs. Und ehe da jetzt der Petrus oder so einer …

Nun macht Gott tatsächlich einen Unterschied. Es gibt Leute, die sind Gott näher, und es gibt welche, die sind nicht so nahe. Gut, das liegt im Allgemeinen in der Entscheidung der Menschen, wie nahe sie Gott sind, aber Gott respektiert diese Entscheidung.

Auch als diese Millionenbeträge vergeben wurden (in alten Bibel oft „Talente“ genannt), da bekamen die einen mehr und die anderen weniger.

Und Paulus erzählt mal, dass die einen Menschen ohne ihre Werke in den Himmel kommen, weil das einfach nichts war, wie sie ihr Leben gestaltet haben, und die anderen nehmen ihre Ergebnisse mit in den Himmel.

Also Gott macht Unterschiede. Auch wenn wir letztlich keine Ahnung haben, wie sich die in Gottes jenseitiger Welt dann auswirken werden.

Aber Jesus muss der Gattin des Zebedäus sagen, dass er selbst dafür nicht zuständig ist, diese Unterschiede festzulegen. Wer nahe beim Gottesthron sitzen darf und wer nicht, kann Jesus nicht entscheiden. Ist nicht sein Job.

Denn Jesus ist nicht gekommen, um die Verteilung innerhalb des Himmels zu regeln, sondern um jedem Menschen die Möglichkeit zu schaffen, reinzukommen.

Jesu Job war es, die Eintrittskarten für das Reich Gottes bereitzustellen, und zwar für den IS-Kämpfer genauso wie für den Deutschen. Kostenlos und ohne Ansehen der Person. Da stehen nicht die Europäer vorne in der Schlange und die Afrikaner hinten. Da herrscht Gleichberechtigung. Wer sich anstellt und rein will, kommt rein.