Matthäus 20, 1-16 Lohn: Ein Gott fünfzig

Wir befassen uns heute mit Inflation großen Ausmaßes, und angefangen hat alles damit, dass der reiche junge Mann von Jesus weggeschickt wurde, weil er sein Geld nicht aufgeben wollte, um Jesus nachzufolgen.

Nachdem der Reiche also weg war, macht Petrus den Vergleich zu dem Reichen auf, dem sein Reichtum wichtiger war als Jesus, und fragt (Mt 19,27) „Wir haben alles verlassen und sind Dir nachgefolgt. Was bekommen wir jetzt dafür?“

Und Jesus gibt ihm eine relativ detaillierte Antwort, also erklärt ihm ziemlich kleinteilig, dass sie Könige in Gottes Reich sein werden und hundertfach zurückbekommen, was sie für Jesus geopfert haben, und dass sie das ewige Leben erhalten.

Und dann fügt Jesus noch einen kleinen Satz hinzu, der da irgendwie nicht hinpasst. Aber der geneigte Bibelleser hinterfragt nicht, sondern der schluckt das, wie man ihm das vorsetzt: Da steht also als Abschluss der Belohnung für Lebenshingabe: Mt 19,30

30 Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.

Und man denkt sich halt: Na, der Jesus wird den reichen jungen Mann meinen, der in der Welt mit seinem Reichtum zu den Ersten zählt, und im Reich Gottes zu den Letzten, und der relativ arme Petrus ist dann im Himmel ein König, also der Petrus gehörte auf der Erde zu den Letzten und im Himmel dann zu den Ersten.

Man nennt das den sozialkritische Ansatz.

Jesus, ein Gott der Armen.

Jesus, der bessere Karl Marx.

Was man nicht hören will, ist, dass Petrus hier der Erste ist, der sehr leicht zum Letzten werden kann.

Obwohl Petrus das ja gerade selber gesagt hat: Im Gegensatz zu diesem reichen Schnösel sind wir viel besser.

Wir sind die Guten.

Und Jesus bestätigt das dann ja auch, indem er sagt, dass der Petrus im Himmel in der ersten Reihe sitzen wird, also als König, und er wird viel reicher sein als dieser reiche junge Mann, denn er wird alles hundertfach zurückerstattet bekommen und noch dazu das ewige Leben – da kann diese reiche Mann mit seiner Villa in Marbella dann ja doch einpacken.

Vergessen Sie also den sozialkritischen Ansatz, auch wenn er sich so wunderschön anhört. Die Ersten, die in der Gefahr stehen, unversehens Letzte zu werden, sitzen gerade vor einem Bildschirm und nicht in den Palästen und Luxusvillen dieser Welt.

Und weil der Jesus schon damit gerechnet hat, dass das keiner versteht, erläutert er jetzt in einem Gleichnis, wie das passiert, dass Leute, die gerade diesen Artikel lesen und in Gottes Augen eigentlich Erste sind, mir nichts dir nichts Letzte werden. Mt 20,1-2, und der Text beginnt mit „denn“. Er erklärt und begründet nämlich die Verwandlung von Erste in Letzte und von Letzte in Erste. Und es spielen nur Christen mit, keine gottlosen Reichen und keine habgierigen Mächtigen.

1 Denn mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Hausherrn, der ganz frühmorgens hinausging, um Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen. 

2 Nachdem er aber mit den Arbeitern um einen Denar den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg.

Der Weinberg ist in solchen Geschichten und Gleichnissen immer das Reich Gottes, die Gemeinde im weitesten Sinn.

Das war schon im Alten Testament so, und das ist auch im Neuen Testament so.

Die Arbeiter, die im Weinberg arbeiten sollen, sind also Gläubige, die im Reich Gottes arbeiten sollen.

Nun geht es um die Frage: Was bekommen die für Lohn?

Das war die Frage, die auch Petrus gestellt hatte: Was bekommen wir dafür, dass wir alles verlassen haben und Jesus nachgefolgt sind?Matthäus 20,1

Und diese Frage nach dem Lohn wird jetzt vertraglich und einvernehmlich geklärt: Es gibt einen Denar für den ganzen Tag.

Und ja: Es geht schon wieder um Recht, nicht um Liebe oder irgend etwas anderes in Rosa. Es geht um einen Vertrag zwischen Gott und seinen Mitarbeitern.

Der Lohn

Der Lohn, den beide Parteien miteinander vereinbaren, ist ein Denar. Das war damals der Lohn eines Tagelöhners.

Das war nicht der Lohn eines Königs oder der Lohn eines reichen Grundbesitzers.

Das war nur der Lohn eines Tagelöhners.

Das war das, was der Mensch zum Leben brauchte.

Es war nicht mehr, als der Mensch zum Leben brauchte, aber auch nicht weniger.

Nun müssen wir den Denar ja für die Anwendung auf unser Leben übersetzen.

Was bekommt man als Christ, wenn man im Weinberg des Herrn arbeitet?

Wir kriegen ja keine Denare. Könnten wir nichts mit anfangen.

Und das Einzige, was der Mensch bekommt, wenn er in Gottes Weinberg arbeitet, ist Gott.

Nur Gott.

Und alle diese Geschichten, dass der Mensch dann „Segen“ bekommt, wenn er für Gott arbeitet, sind zehntausendfach widerlegt und Käse hoch drei.

Die Bezahlung für die Arbeit in Gottes Weinberg ist weder Reichtum noch Gesundheit noch Schutz vor Kindersterblichkeit – Friedrich von Bodelschwingh sind seine ersten vier Kinder gestorben - , die Bezahlung für die Arbeit im Reich Gottes ist nicht irgendeine Form von Glück und keine politische Sicherheit und bewahrt einem auch nicht vor dem KZ.

Die einzige Bezahlung, die es für die Arbeit in Gottes Weinberg gibt, ist Gott selbst.

Das ist, was Gott dem Abraham gebracht hat: sich selber.

Das ist, was Gott den Israeliten gebracht hat: sich selber. Darum heißt das erste Gebot „ich bin der Herr Dein Gott“.

Der Lohn für die Arbeit im Reich Gottes ist auch nicht das ewige Leben. Das ewige Leben ist eine zwangsläufige Zugabe zu Gott, weil man Gott nicht haben kann, wenn man gar nicht zu ihm hinzutreten kann. Also macht Gott den Menschen himmelsfähig, damit der Mensch mit seinem Lohn überhaupt etwas anfangen kann. Aber das ewige Leben ist nicht Ziel der Sache. Es ist nur Mittel zum Zweck.

Das Einzige, was man als Lohn für die Arbeit in Gottes Weinberg bekommt, ist Gott selber.

Das ist der Denar.

Das ist das, was der Mensch zum Leben braucht.

Der Mensch braucht Gott, und er braucht nicht mehr als Gott. Der eine Denar reicht.

Die Übereinkunft

Und das ist der Vertrag, den ich mit Gott geschlossen habe.

Ich arbeite den ganzen Tag im Weinberg des Herrn, und dafür bekomme ich Gott.

Und ich habe diesem Vertrag damals zugestimmt.

Ich fand Gott so wertvoll, dass ich gesagt habe: Dafür kann ich mein ganzes Leben im Reich Gottes arbeiten. Also den ganzen Tag.

Oder, wenn man es ohne Zeit ausdrückt: Dafür kann ich alle meine Energie einsetzen. Dafür lohnt es sich, alle meine Kräfte zu investieren.

Soviel ist mir Gott wert.

Und, wie gesagt, das ist ein Vertrag. Da hat Gott zugestimmt, und da habe ich zugestimmt.

Währungstechnisch haben wir jetzt also das Folgende:

1 Gott = 12 h J. (J steht für Job. Ich muss 12 Stunden arbeiten.)

Der Arbeitstag wird in diesem Gleichnis mit 12 Stunden gerechnet.

In dem Gleichnis muss ich also 12 Stunden arbeiten, und dann bekomme ich Gott.

Einen Denar.

Die Nächsten

Die ersten Mitarbeiter wurden morgens um 6 engagiert. Bei Sonnenaufgang.

Jetzt geht der Weinbergbesitzer um 9 Uhr noch einmal zur Arbeitsagentur: Mt 20,3-4

3 Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markt müßig stehen; 

4 und zu diesen sprach er: Geht auch ihr hin in den Weinberg! Und was recht ist, werde ich euch geben.

Und diese bekommen jetzt keinen Vertrag.

Die bekommen eine Zusage, dass sie als Lohn das bekommen, was gesellschaftlich so das angemessene ist.

Rein rechnerisch, im Vergleich zu dem, was die vom Sonnenaufgang bekamen, wäre das ein dreiviertel Denar.

Aber das wissen die jetzt neu eingestellten natürlich nicht, denn die wissen ja nicht, was mit denen vom Sonnenaufgang vereinbart wurde.

Die müssen sich jetzt darauf verlassen, dass der Lohn in Ordnung geht.

Und weil es erst neun Uhr morgens ist, können sie natürlich halbwegs ausrechnen, mit was sie so nach dem allgemein üblichen Tarif rechnen können.

Die erste Inflation

Wir wissen natürlich, weil die meisten von uns die Geschichte schon einmal gelesen haben, dass diese zweite Schicht am Ende auch einen Denar bekommt.

Das ist auch logisch, denn im Weinberg Gottes kann man gar nichts anderes bekommen als Gott. Und Gott kann man nur ganz haben. Man kann nicht ein bisschen Gott haben.

Aus diesem Grund kann es auch nicht ein bisschen Hingabe geben. Darum kann man Gott nur mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Verstand und aller Kraft lieben, also mit 100%, weil das Ergebnis eben auch 100% sind.

Man hat entweder 100% Gott oder Null Prozent. Es gibt keine Teilmenge von Gott.

Wer glaubt, er habe 30% von Gott oder 50%, der irrt sehr. Der hat nichts außer seiner eigenen Einbildung.

Wenn diese Leute, die jetzt von 9 bis 18 Uhr arbeiten werden, also auch einen Gott bekommen – und wir wissen ja schon, dass es so sein wird – dann haben wir hier natürlich eine Inflation:

1 Gott = 9 h J.

Mittags

Mt 20,5

5 Sie aber gingen hin. Wieder aber ging er hinaus um die sechste und neunte Stunde und machte es ebenso.

Um 12 Uhr und um 15 Uhr geht der also nochmal, und auch die nun angestellten bekommen keinen Vertrag. Die müssen jetzt darauf vertrauen, dass sie am Ende etwas bekommen, was dem Wert ihrer Arbeit entspricht.

Wir wissen natürlich, dass die am Ende ebenfalls einen Denar bekommen.

Erstens, weil wir die Geschichte schon einmal gelesen haben, und zweitens, weil man bei der Arbeit in Gottes Weinberg ohnehin nichts anderes bekommen kann als Gott selber.

Die Rechnung der Inflation geht jetzt also so:

1 Gott = 6 h J.

1 Gott = 3 h J. (um 15 Uhr engagiert.)

Abends

Um 17 Uhr geht der Weinbergbesitzer noch einmal zur Arbeitsagentur: Mt 20,6-7

6 Als er aber um die elfte <Stunde> hinausging, fand er andere stehen und spricht zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?  

7 Sie sagen zu ihm: Weil niemand uns eingestellt hat. Er spricht zu ihnen: Geht auch ihr hin in den Weinberg! 

Und die, die jetzt nur eine Stunde arbeiten werden bis Feierabend, die bekommen überhaupt nichts versprochen. Die hoffen natürlich auf irgendwas, und sei es nur, dass sie dann für den nächsten Tag ein Engagement bekommen.

Oder eine Schüssel voller Weintrauben, damit sie wenigstens irgendwas mit nach Hause bringen am Abend.

Aber die bekommen noch nicht einmal die Zusage, dass sie das erhalten werden, was recht ist. Die gehen wirklich auf blauen Dunst hin in den Weinberg, vielleicht nur, weil das immer noch besser ist als vor dem Haus der Arbeitsagentur rumzulungern.

Wir wissen natürlich, dass die am Ende ebenfalls einen Denar bekommen.

Erstens, weil wir die Geschichte schon einmal gelesen haben, und zweitens, weil man bei der Arbeit in Gottes Weinberg ohnehin nichts anderes bekommen kann als Gott selber.

Die Rechnung der Inflation geht jetzt also so:

1 Gott = 1 h J.

Lohnauszahlung

Matthäus 20,16Mt 20,8-12

8 Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, angefangen von den letzten bis zu den ersten! 

9 Und als die um die elfte Stunde <Eingestellten> kamen, empfingen sie je einen Denar. 

10 Als aber die Ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr empfangen würden; und auch sie empfingen je einen Denar. 

11 Als sie den aber empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn 

12 und sprachen: Diese Letzten haben eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen haben. 

Und wie man gleich sehen wird, haben die vom Sonnenaufgang zuerst geweigert, den Denar überhaupt anzunehmen. Die empfanden das als so dermaßen krass ungerecht –

Diese Inflation!

Als die morgens angefangen haben, dachten sie, ein Gott wäre 12 hJ wert.

Und jetzt sehen sie, dass man Gott für 1 hJ genauso hätte haben können.

Das ist ja so, als wenn man morgens ein wertvolles technisches Gerät für einen Preis gekauft hätte, den man für ganz gut hielt, und mittags senken die den Preis für das Teil um 90%!

Da fühlt man sich doch veräppelt!

Die Antwort des Winzers

Mt 20,13-16

13 Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? 

14 Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem Letzten geben wie auch dir. 

15 Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Oder blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin? 

16 So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein;

Und damit sieht man, dass es bei der Verwandlung von Erste in Letzte nicht um Reiche und Arme in der Gesellschaft geht, sondern um Mitarbeiter in Gottes Weinberg. Das ist ein rein gemeindeinternes Gleichnis und hat mit den sozialen Umständen des Lebens nichts zu tun.

Anwendung auf den Autor dieses Artikels

Ich habe ja damals mit Gott einen Vertrag geschlossen.

Ich gebe Gott mein Leben, und ich bekomme dafür Gott.

Und ich dachte damals eigentlich, dass das ein angemessener Preis ist.

Wenn man Gott haben will.

Und vor allem bekommt man ja alles, was man zum Leben braucht, also kann man den Rest aufgeben.

Ein Denar, das ist das, was man zum Leben braucht.

Und ich habe Kinderfreizeiten gemacht und die Toiletten geputzt und mich mit Bettlern rumgestritten und Bibelstunden gemacht und Predigten gehalten und den ganzen bürokratischen Papierkram und keinen Urlaub gemacht, und ich habe dafür Gott bekommen.

So war der Vertrag, und so ist es gekommen.

Die Inflation

Und dann schaue ich mich nach vielen Jahren um und stelle fest, dass man das offensichtlich auch billiger hätte haben können.

Ich quäle mich da durch Bibelarbeit durch, und die Mosaik Gemeinde macht eine halbe Stunde Musik und eine eher dünne Predigt und hat nicht nur Gott, sondern auch noch den Erfolg.

Und die in der FEG leisten sich ein recht boulevardmäßiges Niveau, haben dafür Gott und die Hütte voll,  die bessere Show und den deutlich schöneren Blumenschmuck.

Unsereiner hat sich um die wahre Lehre bemüht und um die Richtigkeit der Schriftauslegung und um einen einwandfreien Lebensstil und um die wahre Erkenntnis des Willens Gottes und um die Taufe, jawohl, und dann kommen da so ein paar Naive, stolpern irgendwie ins Reich Gottes hinein, wissen gar nicht so genau, was sie da wollen und sollen, finden einfach nur irgendwie den Jesus klasse und lassen ansonsten fünfe grade sein und merken dann zufällig irgendwann, dass sie ja Gott gewonnen haben, den ganzen Gott, und dabei hatten sie eigentlich nur auf ein bisschen Glück und Segen gehofft.

Also man hätte das tatsächlich billiger haben können.

Oder, andersrum, Gott hätte aufgrund der rasenden Inflation meinen Lohn entsprechend erhöhen können: Anstatt nur Gott bekomme ich

  • Gott plus Erfolg
  • Gott plus das große perfekte Glück
  • Gott plus Geld oder was auch immer einem da erstrebenswert erscheinen mag.

Wie man der letzte wird

Die Arbeiter vom Sonnenaufgang sind weder in Hölle gekommen noch hat sie irgendein anderes Verdammnisurteil getroffen. Sie haben ihren Denar bekommen, wie es vereinbart war.

Warum waren sie jetzt die Letzten in der Bewertung von Jesus?

Die, die später gekommen waren, die haben sich über den Denar gefreut. Damit hatten sie nicht gerechnet.

Die gehen glücklich und zufrieden nach Hause.

Die vom Sonnenaufgang haben sich über den Denar geärgert.

Rein finanziell haben sie verloren. Der Denar ist nicht mehr soviel wert, wie er ihnen bei Sonnenaufgang erschien.

Bei Sonnenaufgang dachten sie, es lohnt sich, einen ganzen Tag für den Denar zu arbeiten.

Jetzt sehen sie, dass man es billiger hätte haben können. Sie gehen als die Verlierer vom Platz, als die Unglücklichsten in der ganzen Geschichte. Mit Freude über den Job haben sie morgens angefangen, und mit Enttäuschung gehen sie nach Hause.

Anwendung auf Gott

Die, die ohne Vertrag und recht naiv ins Reich Gottes reingeschliddert sind, freuen sich über Gott. Da haben die gar nicht mit gerechnet, mit soviel Lohn, soviel Gott, soviel Himmel.

Gott ist für die unglaublich wertvoll. Gottes Wert ist hoch. Sie haben Gott, was will man mehr.

Für mich ist Gott vielleicht nicht wertlos geworden, aber ich habe die Inflation miterlebt. Ich habe gesehen, dass andere Gott billiger bekommen.

Gott ist immer noch OK. Aber früher dachte ich, er wäre Milliarden wert. Aber jetzt, im Vergleich mit den anderen, sehe ich: Ein paar Tausender hätten es auch getan.

Wer schuld ist

Wer ist jetzt schuld daran, dass ich zum Letzten mutiert bin?

Nur ich. Ganz alleine ich.

Denn ich habe mich mit den anderen verglichen.

Ich habe meinen Lohn mit dem Lohn der anderen verglichen, ich habe meine Arbeitsleistung oder Lebensleistung mit der Leistung der anderen verglichen.

Und damit gehe ich als der Verlierer vom Platz. Ich habe mich selber zum Letzten gemacht.

Aber eigentlich

Aber eigentlich, wenn ich mal ganz ehrlich bin und die anderen alle weglasse, dann denke ich:

Ich hatte damals recht.

Gott ist es wert, dass man ihm sein ganzes Leben gibt, nach wie vor.

Gott ist es wert, dass man auf Geld oder irgendwelche anderen Komponenten der angeblichen Lebensqualität verzichtet.

Wenn ich die Vergleicherei weglasse, dann ist Gott nach wie vor Milliarden wert, und ich habe richtig entschieden, als ich viel investiert habe, und ich habe genau das bekommen, was ich wollte.

Und ich würde wieder so einen Vertrag machen. Zum gleichen Preis.

Ich würde das nicht dem Zufall überlassen.

Ich habe das damals genau richtig gemacht.

Ich werde als Sieger vom Platz gehen und nicht als Verlierer. Ich werde Erster sein und nicht Letzter.

Ich freue mich über meinen Denar.

Ich habe Gott, und der war und ist jeden Preis wert.