Markus 16,17+18 Nachfolgende Zeichen

Alles andere wäre sowieso blöd gewesen.

Also wenn es diese Zeichen nicht geben würde.

Denn was soll das?

Da schickt Jesus die Gläubigen in alle Welt.

Mit dem Ziel, den Teufel herauszufordern und den Sieg über ihn zu manifestieren.

Das Evangelium der ganzen Schöpfung zu erklären. Und damit die Existenz des Reiches Gottes. Welches das Reich des Satans verdrängt.

Und dann lässt Gott seine Gläubigen ohne Schutz.

Dem Teufel hilflos ausgeliefert.

Schafe unter die Wölfe (Matthäus 10,16). Aber schon in Matthäus 10 ist die Sache nicht hoffnungslos, sondern es werden verschiedene Auswege angedeutet.

Die unterschiedlichen Waffensysteme

Wenn also Matthäus 6,13 („rette uns von dem Bösen“) wahr werden soll, dann muss uns bei einem solchen brutalen Krieg wie dem zwischen Licht und Finsternis auch genügend Bewaffnung zur Verfügung gestellt werden.

Es ist ja recht unnütz, wenn die Gläubigen zwar „seelisch“ oder „geistlich“ sicher sind, aber körperlich dem Teufel völlig schutzlos ausgeliefert sind.

Was die geistliche Grundlage angeht, hat Paulus in Epheser 6 mit der Waffenrüstung die inneren Werte des Gläubigen beschrieben, die nötig sind, um gegen die Angriffe des Bösen gewappnet zu sein.

Markus beschreibt hier die äußerliche Anwendung, die allerdings abhängig ist von der inneren Bewaffnung nach Epheser 6.

Letztlich geht es hier bei Markus darum, dass Jesus seinen Leuten nicht die Vollmacht geben kann, das Reich Gottes zu verkünden, ihnen aber keine Vollmacht gibt, sich gegen die aggressiven direkten Angriffe des Bösen zur Wehr zu setzen. Man kann das Böse nicht mit natürlichen Mitteln besiegen. Wenn das ginge, hätte die Menschheit es längst getan.

Wobei es bei diesen nachfolgenden Zeichen eben tatsächlich nur um direkte Angriffe geht.

Indirekte Angriffe, wie z.B. die Verfolgung Jesu durch die Schriftgelehrten, wehrt man auf diese Weise nicht ab. Gegen staatliche oder gesellschaftliche Christenverfolgung helfen die nachfolgenden Zeichen also nichts.

Dämonen austreiben

Besessene Menschen können extrem gefährlich sein.

Als Beispiel kennen wir die Männer, die in den Grabhöhlen lebten und so gefährlich waren, dass niemand dort vorbeigehen konnte (Matthäus 8,28).

Es gibt aber auch besessene Menschen, die die Arbeit der Evangelisten oder der Gemeinde extrem stören durch Geschrei, Beleidigungen, Umwerfen von Möbeln. Auch gegen solche muss die Gemeinde sich wehren können.

Und schließlich kann ein Mensch natürlich nicht das Evangelium annehmen und gläubig werden, wenn er einen Dämon hat, der dieses verhindert.

Die Möglichkeit, Dämonen auszutreiben, dient also schlicht der Ermöglichung der praktischen Arbeit der Gläubigen.

Darum zählt Dämonen austreiben auch nicht zu den Geistesgaben. Sondern es ist eine Kompetenz, die jedem Gläubigen gegeben ist, da es eine elementare Notwendigkeit ist, dass jeder Gläubige sich gegen die direkten Angriffe der Helfershelfer des Teufels wehren kann.

in neuen Sprachen reden

Die Verwirrung der Sprachen war ein Mittel Gottes, um die Arbeit des Teufels zu erschweren.

Wenn aber der Teufel sowohl vom Prinzip her als auch und erst recht innerhalb des Reiches Gottes besiegt ist, kann Gott diesen Fluch über die Menschheit natürlich aufheben.

Die Rede in fremden Sprachen ist also

  • ein Zeichen für das neue Reich, das keine Sprachverwirrung mehr braucht
  • ein Zeichen dafür, dass hier nicht der Gläubige selber redet, sondern Gott in dem Gläubigen ist und aus ihm heraus redet. Damit wird klar, dass der Gläubige in einem Auftrag handelt und nicht aus privatem Interesse.
  • ein Zeichen für die weltweite Gültigkeit des Evangeliums. Schwedisch gehört jetzt zu den Sprachen des Reiches Gottes, nicht mehr nur hebräisch (oder für die Haarespalter: aramäisch und griechisch).

Schlangen aufheben

Die Schlange ist das Zeichen für die heimtückische Angriffsmethode des Teufels. Es handelt sich beim Angriff der Schlange ja nicht um einen vorhersehbaren Angriff, den man abwehren kann, sondern darum, dass man durchs hohe Gras geht, und plötzlich schießt etwas auf einen zu und beißt einen. Noch dazu mit einem Giftzahn. (Wegen des Giftes zählt Lukas 10,19 bei der Aussendung der 70 auch den Skorpion zu den zur Wirkungslosigkeit verurteilten Tiere.)

Letztlich ist das gefahrlose Aufheben von Giftschlangen ein Zeichen für den Sieg über den Teufel. Schon Mose musste als Zeichen eine Schlange aufheben, und er war es auch, der ausgerechnet eine Schlange zum Heilmittel machte (4.Mose 21,8) und damit scheinbar den Bock zum Gärtner machte, aber in Wahrheit zeigte, dass die Schlange nicht nur neutralisiert ist, sondern sogar Mittel zum Leben wurde. So ist auch hier bei Markus der Teufel nicht nur neutralisiert (man hat also ein Unentschieden), sondern die Macht über die Schlangen ist ein Zeichen des Sieges Christi.

Dieser Sieg über die Schlange war schon bei Eva angekündigt (1.Mose 3,15), wo der Same der Menschen letztlich der Schlange den Kopf zertreten wird.

Man möge aber beachten, dass diese Gabe nicht dazu geeignet ist, sie dazu zu benutzen, um als Schlangendompteur oder Schädlingsbekämpfer zu Reichtum zu kommen. Die Gabe ist nur dazu da, den Bau des Reiches Gottes zu ermöglichen, nicht zur Erhöhung egoistischer Profite.

Giftiges trinken

So, wie die Feindschaft durch die Tiere (Schlangen, Skorpione, in Psalm 91,13 auch Löwen) aufgehoben wird, so wird auch die Pflanzenwelt als Mittel zur Verhinderung der Evangelisation ausgeschaltet. Denn tödliche Getränke wurden zur Zeit Jesu aus Pflanzen hergestellt (z.B. Schierlingsbecher).

Auch diese Gabe bezieht sich nur auf die Ausbreitung des Evangeliums. Wer auf einer Party gepanschten Alkohol trinkt, sollte sich besser nicht auf die hier beschriebene Möglichkeit verlassen.

Schwachen die Hände auflegen

Krankheit ist eine indirekte Folge der Herrschaft des Teufels.

Hier greift nicht der Teufel direkt an (wie bei den Dämonen), sondern die Herrschaft des Teufels über die Erde hat zum Kampf jeder gegen jeden geführt, also auch Viren gegen Menschen oder Bakterien gegen Menschen.

Wenn nun auch die indirekten Wirkungen des Teufels beseitigt werden können, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass das Reich des Teufels wirklich fertig hat.

Im übrigens ist die Krankheit (oder sonstige körperliche Störung) mitunter ein Hinderungsgrund, dass ein Mensch das Evangelium überhaupt annehmen kann, z.B. Störung der Sinneswahrnehmung, geistige Behinderung egal ob erworben oder angeboren. Und wer wegen seiner Tuberkulose keine Luft bekommt, hat vermutlich auch gerade andere Probleme als seine Sünden.

Zusammengefasst

Die Gläubigen bringen, wenn sie den Ungläubigen von Jesus erzählen, ihnen das neue Leben. Die neue Schöpfung bricht in die alte Schöpfung ein und verwischt die Grenzen zwischen beiden. Christen sind damit Grenzgänger, und diese Tatsache soll sichtbar werden.

Damit soll auch die Tatsache sichtbar werden, dass die Gläubigen tatsächlich die Vollmacht von Gott haben, das neue Leben zu verkünden und es über die Taufe an andere weiter zu geben. Sonst könnte ja jeder kommen und irgendwen taufen und irgendwas behaupten. Wobei – so etwas würde funktionieren, wie Sie ja an den Volkskirchen sehen können. Aber so etwas macht eben nicht die Grenze zwischen Himmel und Erde durchlässig, sondern den Getauften wird nur ein bestimmter Stempel aufgedrückt.

Der Evangelist hier wusste noch nichts von Volkskirchen und evangelikalen Erweckungsgemeinden.