Lukas 12,49 ohne die Kuh

Himmlisches Feuer will Jesus werfen.

Und zwar nicht nach Israel, sondern auf die Erde. Erweiterter Radius, sozusagen.

Denn bisher brannte das göttliche Feuer nur auf dem Brandopferaltar vor dem Tempel.

Das war in 3.Mose 9,24 auf den Altar gefallen und war seither von den Priestern am Brennen gehalten worden.

Dieses ständige Unterhalten des göttlichen Feuers gehörte nach 3.Mose 6,1-6 zur Pflicht der Priester.

Und die Priester haben den göttlichen Charakter dieses Feuers auch sehr ernst genommen, wie man an dem Bericht über die Ereignisse sieht, als Nebukadnezar den Tempel zerstörte und die Israeliten in die babylonische Gefangenschaft mussten. Die Priester haben damals das göttliche Feuer versteckt und es nach dem Exil wiederbelebt. Nachzulesen ist dieser Bericht in 2.Makkabäer 1,18 – 2,1.

Behelfsmäßige Hingabe

Das Problem mit der Hingabe des Menschen an Gott war ja im Alten Bund dieses: Es ging eigentlich nicht.

Wenn der Mensch sein Leben Gott gab, dann hatte er kein zweites mehr. Er bekam auch keinen Ersatz. Der Mensch hätte folglich Selbstmord für Gott begehen müssen, was keinen Sinn macht.

Der Mensch konnte also im Alten Bund sein Leben nicht Gott geben. Darum gab der Mensch im Alten Bund stellvertretend für sich selber ein Tier. Das war der Sinn der sogenannten "Brandopfer“. Das war nur Hingabe an Gott, sonst nichts.

Da bekam auch alles (außer dem Fell des Tieres) Gott. Die Priester bekamen nichts, der Opfernde bekam nichts.

Perfekte Hingabe

Wenn der Mensch bei der Hingabe seines Lebens an Gott ein neues Leben bekommen könnte, dann wäre die perfekte Hingabe des Menschen an Gott möglich.

Dann gäbe es ein göttliches Altarfeuer, auf das man keine Kuh mehr legen muss, sondern der Mensch könnte sich selbst opfern.

Was Paulus übrigens für nötig und richtig hielt, siehe Römer 12,1.

Und von diesem göttlichen Feuer redet Jesus hier.

Er sagt aber in Vers 50 auch, dass das erst nach seinem Leidensweg zur Verfügung steht.

Denn das neue Leben, das man bekommen konnte, musste erst erfunden werden.

Und Jesus hat dieses neue Leben durch seine Auferstehung aus den Toten erschaffen. Es gibt jetzt „ewiges Leben“. Wer jetzt sein Leben verliert um Jesu willen, der kann es gewinnen.

Darum nennt die Bibel Jesus auch „den Erstgeborenen aus den Toten“ (Kolosser 1,18) oder den „Erstgeborenen unter vielen Brüdern“ (Römer 8,29).

Zusammenfassung

Im Alten Bund war die Möglichkeit zur Hingabe an Gott begrenzt. Auch die Möglichkeiten zur Nähe zu Gott waren begrenzt.

Folglich musste man auf einen Behelf zurückgreifen.

Seit aber Jesus sein Leben Gott hingegeben hat und dafür ein neues Leben erhalten hat, das extra zu diesem Zweck geschaffen wurde, seit dem können alle Menschen Gott ihr Leben geben und dafür ein neues Leben erhalten.

Das himmlische Feuer, das Jesus anzünden will, ersetzt das Altarfeuer, das nur für Behelfstiere funktionierte.