Lukas 10,20 die Freude über den Lottoschein

Da war wieder der Wunsch der Vater des Gedankens.

Da war wieder die Frage: Welche unserer althergebrachten Meinungen will Jesus mit dieser Aussage bestätigen?

Da haben wir wieder unsere vorsichtige, konservative und grundanständige Sichtweise über das Wort Gottes gelegt.

Und rausgekommen ist irgendein frommer Mist.

Wir haben das „die Geister sind untertan“ und „eure Namen sind im Himmel angeschrieben“ getrennt.

Die Jünger haben sich über das eine gefreut. Das war falsch. Sie hätten sich über das andere freuen sollen. Dann wäre es richtig gewesen.

Und wir haben das wunderbar in unsere Lehre eingebaut:

  • Dass Übernatürliches nicht so wichtig ist.
  • Dass innere Werte mehr wiegen als frommes Handeln.
  • Dass man nicht stolz sein soll auf seine eigene Leistung und demütig bleiben soll im Falle eigener Fähigkeiten.

Vermutlich ist es aber genau anders herum als wir es gerne hätten und als wie es recht bequem wäre.

Die Tatsache, dass einem die Geister untertan sind, ist der Beleg (Beweis?) dafür, dass der eigene Name im Himmel angeschrieben ist.

Aber eben: Die Vollmacht über die Geister ist nur das Zeichen. Das Zeichen für etwas, was letztlich zentraler und wichtiger ist.

Von daher ist die Freude über die Vollmacht über die Geister nicht falsch. Sie ist zu wenig.

Das wäre so, wie wenn man sich unglaublich über den Lottoschein mit den 6 Richtigen plus Zusatzzahl plus noch irgendwas freut. Der Lottoschein ist aber nur das Zeichen dafür, dass einem das Geld zusteht. Angemessen wäre es, sich über das Geld zu freuen.

Wir haben in dieser Aussage Jesu nicht ein Entweder-Oder, also entweder Vollmacht oder himmlische Liste. Sondern wir haben hier ein Sowohl-Als-Auch, aber das eine ist nur das sichtbare Zeichen für die bedeutendere unsichtbare Wirklichkeit.

Der vorprogrammierte Einwand der vorsichtigen Frommen

Erwartungsgemäß wird folgender Einwand kommen: Judas Iskariot zählte zu denen, die die Macht über die Dämonen hatten, und am Ende ist er nicht im Himmel angekommen. Und in Matthäus 7,21 erzählt Jesus das Gleichnis von denen, die erfolgreich Dämonen ausgetrieben haben, von denen Jesus dann aber am Ende nichts mehr wissen wollte.

Ja, so ist es.

Nicht alles, was zu einem bestimmten Termin im Himmel eingetragen ist, wird am Endtermin immer noch auf der Liste stehen. Aber bis zum Beweis des Gegenteils stand Judas auf der Liste, und solange war Jesus ihm auch treu.

Und die Geschichte von Mt 7,21 haben wir genauso bei dem Gleichnis von anvertrauten Talenten: 250.000 Euro erhalten, aber vergraben. Große Gaben von Gott erhalten, aber nicht im Sinne Gottes verwendet. Und darum von der Liste gestrichen.

Fazit:

Eine übernatürliche Gabe Gottes zeigt den Status des Empfängers zu dem Zeitpunkt, als er die Gabe erhielt. Nämlich: dass dein Name im Himmel angeschrieben ist.

Der Empfang einer übernatürlichen Gabe ist aber keineswegs eine Garantie für unbegrenztes ewiges Heil.