Lukas 24,21 so nah!

Der Reisende nach Emmaus hatte so gehofft.

Weil doch die Zeichen so vielversprechend waren.

Gut, verstanden hatte er die Zeichen nicht. Was das mit den Krankenheilungen und all den anderen Wundern sollte, war ihm nur sehr oberflächlich klar.

Aber trotzdem lag in diesen Zeichen eine Hoffnung. Das hatte er erkannt. Es war die Hoffnung, dass Gott sich endlich durchsetzen würde. Dass endlich das geschehen würde, was Gott will.

Lk 24,21

21 Wir aber hofften, dass er der sei, der Israel erlösen solle. Doch auch bei alledem ist es heute der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist.

Das war ja so ein Problem mit Gott: eigentlich war der stark, ungeheuer stark. Aber der machte so wenig Gebrauch von dieser Stärke. Man merkte nichts davon.

Aber wenn Gott sich endlich durchsetzen würde, dann würde alles gut. Dann würden die vielen Ungerechtigkeiten aufhören und die Unterdrückung und all das Gemeine.

Aber jetzt war die Hoffnung dahin. Der Hoffnungsträger war jetzt schon den dritten Tag tot. Da kam jetzt nichts mehr.

Man hatte wieder nur die Texte aus der Bibel, die so großartig klangen, denen aber keine Realität gegenüberstand.

So haben auch wir viele schöne Bibeltexte:

  • Dass dem Glaubenden nichts unmöglich ist
  • Dass man alles bekommt, was man bittet
  • Dass Ströme lebendigen Wassers von einem ausgehen werden
  • Dass der Glaube Berge versetzt

Auch wir haben viele schöne Texte über die Erlösung, aber in Wahrheit ist es mit unserer Freiheit nicht weit her, und wir sind viel mehr Gefangene als Erlöste.

Während all dem ging der Hoffnungsträger direkt neben dem Reisenden.

Der war nur eine Armlänge entfernt.

Die Lösung, die so meilenweit entfernt schien, war in Wirklichkeit ganz nah!

Der Reisende konnte sie nur nicht erkennen.

Dass die Versprechen der Bibel wahr wurden, das war ganz nah, es fehlte nur …

Dass Gottes Herrschaft zu sehen war, das war beinahe möglich, es fehlte nur …

Vielleicht ist die Lösung ganz nah, und wir müssten nur richtig hinhören. Richtig schauen. Vielleicht die Bibel anders lesen. Endlich die eine Entscheidung treffen.

Vielleicht will Gott uns die Lösung längst zeigen, denn sie ist längst da, direkt neben uns, es fehlt nur ein bisschen, wir müssten nur ...