Johannes 14,13 die Verherrlichung wessen in wem
Das klingt natürlich sehr fromm: Damit der Vater verherrlicht werde im Sohn.
Ob es auch jemand versteht?
Oder schaut man voller gläubiger Ergriffenheit auf diesen wunderbaren Text, ist aber nicht in der Lage, ihn mit eigenen Worten wiederzugeben?
Nun muss man erst einmal anerkennen: Diese ganze Sache mit Jesus, das war schon ein genialer Coup von Gott.
Dass letztlich stirbt Gott selber zur Beseitigung unserer Unheiligkeit. So etwas zeigt Gottes Intelligenz und seine Souveränität und seine unanfechtbare Erhabenheit im hellsten Licht.
Es ist also eigentlich schon ohne das Bitten der Jünger die Grandiosität Gottes im Sohn sichtbar.
Jesus will jetzt aber, dass noch mehr von der alle Perfektion übersteigenden Perfektion Gottes sichtbar wird.
In diesem Fall: Dass die Leute tatsächlich sehen, dass Jesus an der Weltregierung beteiligt ist.
Der daraus resultierende Lehrsatz lautet: Auferstehung führt zu Weltherrschaft.
Weltherrschaft wiederum beweist, dass man wirklich auferstanden ist.
Der Beweis von Auferstehung und Weltregierung
Wie sieht man nun diese Tatsache, dass Jesus auferstanden ist, also tatsächlich lebt und noch dazu an der Weltregierung beteiligt ist?
Man sieht es daran, dass im Falle des Gebetes der Jünger Jesus der Handelnde ist.
Weil: Nur wer lebt, kann handeln.
Darum sagt Jesus in diesem Fall nicht: „Was ihr bittet, wird euch geschehen“. In so einem Fall könnte man sich dann überlegen, wer jetzt für die Erhörung dieser Gebete eigentlich verantwortlich gezeichnet hat.
Sondern Jesus sagt: „Ich werde handeln.“
Obwohl es natürlich eigentlich unlogisch ist.
Denn man hat ja „in Jesu Namen“ gebeten.
Also man ist im Himmel vorstellig geworden und hat gesagt: „Guten Tag. Ich handele im Auftrag der Weltregierung, und darum brauche ich jetzt X.“ Und dann ist zufällig die Weltregierung persönlich im Himmel anwesend und gibt einem X gleich selber.
Ist ein bisschen so, wie wenn ich im Namen von Tante Gertrud zur Bank gehe, um für Tante Gertrud von ihrem Konto Geld abzuheben. Auch in diesem Fall gibt eigentlich Tante Gertrud mir das Geld selber, obwohl ich es von der Bankangestellten oder vom Automaten ausgehändigt bekomme. Aber letztlich ist es eben Tante Gertruds Geld, und der Bankangestellte oder der Automat handeln auch nur im Namen von Tante Gertrud, der das Geld schließlich gehört.
Und so werden nun also alle Eigenschaften Gottes sichtbar (denn „Herrlichkeit“ umfasst alle Eigenschaften Gottes), indem wir bei der Weltregierung vorstellig werden können, weil wir ja schließlich das Lebenswerk von Jesus vollenden sollen ( = größere Werke als Jesus tun), und dort in der Weltregierung treffen wir den wieder, den man hier auf der Erde hingerichtet hat.
Der Unterschied
Die Herrlichkeit Gottes würde in diesem Vorgang nicht sichtbar, wenn wir im Himmel vorstellig würden und uns nur auf das beziehen würden, was Jesus hier auf der Erde gemacht hat, aber nun ist er ja leider weg, aber er hat uns geschickt, in seinem Namen weiter zu arbeiten.
„Also Gott, du weißt ja, dass der Jesus damals, als er auf der Erde war, uns beauftragt hat und auch für unsere Sünden gestorben ist, so dass wir jetzt hier freien Zutritt zu dir haben. Und weil wir also jetzt das Werk des Verstorbenen weiterführen sollen – der ja immerhin dein Sohn war – darum brauchen wir jetzt X und bitten dich in des Verstorbenen Namen um X.“
Wenn es so wäre, wäre die Herrlichkeit Gottes deutlich geringer, denn der Teufel wäre nicht aus dem Himmel rausgeflogen (das ist er erst durch die Auferstehung Jesu), und es gäbe mangels der Auferstehung Jesu auch kein neues Leben und keinen Sieg über den Tod. Eigentlich gäbe ist noch nicht einmal eine Weltregierung, denn „mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden“ hängt an der Auferstehung. Gott hätte in diesem Fall zwar ein bisschen was erreicht, nämlich dass wir zu Erdenlebzeiten eine sehr nahe Nähe zu Gott herstellen könnten, aber der ganz große und geniale Wurf wäre das noch nicht.
(Was wir allerdings auch nur deshalb wissen, weil wir den großen genialen Wurf schon gesehen haben.)