Johannes 21,15-17 Der Zeuge für Petrus‘ Liebe
Als Jesus den Petrus fragt, ob der ihn gern hat, war das wichtigste an der Antwort des Petrus nicht „ja, ich habe Dich gern“.
Denn dass die Antwort so ausfallen würde, konnte man sich denken.
Die Verleugnung im Hof des Hohepriesters hatte nicht damit zu tun, ob Petrus den Jesus liebt. Petrus hatte dem Malchus ein Ohr abgehauen, und er war ihm in den Hof des Hohepriesters gefolgt, und er hatte am Sonntagmorgen im Eiltempo das Grab inspiziert, als er informiert wurde, dass es leer war.
Dass Petrus den Jesus im Hof des Hohepriesters verleugnete, hatte nichts mit seiner Liebe zu Jesus zu tun, sondern mehr mit seiner Liebe zu sich selbst.
Der wichtigste Teil der Antwort des Petrus ist das „Herr, Du weißt“.
Denn auf die Frage, ob man Jesus liebt, hätte man ja auch anders antworten können:
- Ich mache jeden Tag stille Zeit! Das beweist ja wohl, dass ich Jesus liebe!
- Na hören Sie mal! Wissen Sie eigentlich, mit wem Sie reden? Ich bin Petrus! Dass ich Jesus liebe, ist doch wohl selbstverständlich!
- Oh ja, ich fühle es ganz tief in meinem Herzen! Mein Herz wird ganz warm, wenn ich an Jesus denke! Der Beweis für meine Liebe zu Jesus liegt ganz tief in mir drinnen!
- Ich bin bereit, für Jesus zu sterben! Mein Leben für ihn zu geben! Das ist wohl genug Beweis für meine Liebe!
Auf nichts dergleichen beruft sich Petrus. Auf nichts, was in ihm selbst liegt.
Sondern der Beweis seiner Liebe liegt darin, dass Gott es weiß.
Wenn jemand, ohne rot zu werden, zu Gott sagen kann: „Gott, Du weißt, dass ich Dich liebe.“ Dann kann nicht mehr viel daneben gehen.
Wenn jemand Gott als Zeugen berufen kann, und Gott kann es tatsächlich bezeugen.
Das war übrigens ähnlich bei Hiob. Der Teufel behauptete, Hiob liebt Gott wegen des äußeren Segens. Aber Gott wusste, dass Hiob ihn liebt wegen seiner selbst. Was dann hinterher ja auch bewiesen war.