Die Einladung von Johannes 21
Bisher hatten sich die Jünger um das Essen gekümmert. Als sie mal im Boot mit Jesus über den See fuhren, fiel es ihnen siedend heiß ein, dass sie kein Brot mitgenommen hatten. Und vor dem letzten Abendmahl fragten sie Jesus, wo sie das vorbereiten sollten.
Auch im Alten Testament war das schon so: Man brachte die Dinge zu Gott. Man diente ihm. Gott war der Größte, der Anbetungswürdige, also diente der Mensch, nicht Gott.
Und jetzt war Jesus auferstanden, und Thomas hatte schon so richtig erkannt: „Mein Herr und mein Gott!“
Und dann triffst Du ihn, und er hat schon das Essen vorbereitet. Ja, Du darfst von den 153 Fischen, die Du gerade durch ein Wunder gefangen hast, etwas beisteuern. Aber die Idee zu dem Frühstück war von Jesus, den Herd angeworfen hat Jesus, das Brot mitgebracht hat Jesus, und etwas an Fisch hatte er ja auch schon dabei.
Der ist auferstanden, und Du bist eingeladen.
Natürlich gab es dieses Motiv auch schon im Alten Bund. Dass Gott den Israeliten das Land gab. Dass es Manna und Vögel regnete. Wenn Elia in 1.Kö 19:6 von einem Engel bewirtet wird. Wenn der Topf der Witwe nicht leer wurde und Elisa einer Brotvermehrung beiwohnte (2.Kö 4:43).
Natürlich gab es dieses Motiv schon im Alten Bund. Aber es galt nicht als anständig, sich von Gott bedienen zu lassen. Die Pharisäer verlangten, dass der Mensch seine Pflicht tue, nicht dass er sich von Gott bedienen lasse.
Und jetzt ist Jesus auferstanden, der Messias ist da, die Hoffnung aller Juden ist Wirklichkeit geworden, und anstatt dass der jetzt auf einem Thron sitzt, lädt der zum Essen ein – und zwar nicht in die Synagoge zum heiligen Mahl, sondern genau da, wo die Gläubigen sich im Alltag aufhalten.
Natürlich ist das für die Gläubigen blöd. Für Deutsche allzumal. Denn man will doch seine Pflicht tun, sich würdig erweisen, Anbetung zelebrieren. Man will zu jemandem aufblicken, will feierlich und würdig Religion ausüben.
Und dann dieses. Eingeladen werden, gesegnet werden, und es geht noch nicht einmal ein Kollektenteller rum. „In Stillsein und Vertrauen ist Eure Stärke“, sagte Gott schon in Jesaja 30:15, und das hat man schon damals nicht gewollt.
Ja, wahres Christsein ist eine schwierige Angelegenheit!