Die 153 Fische in Johannes 21,11
Zehn Fische hätten ja gereicht. Dann wären alle satt geworden, und jeder hätte noch einen Fisch mit nach Hause nehmen können. Denn das waren große Fische, keine Forellen.
Statt dessen wird hier der Startschuss gegeben für die Überfischung der Meere, und am Ende kann jeder der Fischer 20 große Fische mit nach Hause nehmen. Wie sie die transportiert haben, will man gar nicht wissen.
Der Unterschied zwischen menschlichen Bemühungen und Gottes Segen wird hier ziemlich klar.
Und dass der Segen nur kommt, wenn man das macht, was Jesus sagt. Den Hinweisen folgt. „Wenn der Herr das Haus nicht baut, bauen seine Erbauer vergebens daran“ (Ps 127:1). Die Abhängigkeit von Jesus ist eine der Botschaften der 153 Fische.
Der Segen hier ist allerdings maßlos. Fast schon unanständig. Der Schwabe erkennt die Verschwendung sofort. Und als das dem Petrus das erste Mal passiert ist, bat er Jesus, von ihm wegzugehen. So ein göttlicher Segen stand ihm nicht zu.
Jesus will seinen Jüngern hier zeigen, womit sie zu rechnen haben. Das hier ist das, was auf sie zukommt. Der alte Bund lebte davon, dass genug da war. Ein bisschen Überfluss, ein paar Feste, ein solider politischer Friede, ein überschaubares Glück.
Im neuen Bund ist die Gemeinde „die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt“ (Eph 1,23). Dem, der gibt, wird soviel zurück gegeben, dass es überläuft (Lk 6,38).
Im neuen Bund offenbart sich Gott weitaus umfangreicher als zuvor. Gott begrenzt sich selbst in der Gemeinde viel weniger, als wie er es in Israel getan hat.
Im alten Bund war man abhängig vom Gesetz. Gehorsam dem Gesetz gegenüber brachte den Segen Gottes.
Im neuen Bund ist man abhängig von Jesus. Von der Person, nicht von der Idee oder dem Prinzip. Man ist auch nicht abhängig von der Bibel. Die Bibel kann uns nicht sagen, wo wir das Netz auswerfen sollen.
Die Abhängigkeit vom Gesetz brachte einen bemerkenswerten Segen, eine beachtliche Zufriedenheit. Die Abhängigkeit von Jesus bringt die Grenzenlosigkeit mit sich.
Darum die 153 Fische. Das sollten die Jünger lernen.