Johannes 18,1-9

Im Kapitel 18 geht es um nichts anderes als um Jesu Umgang mit der Macht. Und zwar mit der Macht, die ihm als Weltherrschaft entgegentritt.

In den Versen 1-9 setzt Jesus seine Macht ein, um die Jünger vor der Macht der Welt zu schützen.

Jesus tritt der Gruppe von mehr oder weniger autorisierten Polizisten mit so einer Macht entgegen, dass diese umfallen. Jesus strahlt soviel Macht, dass die Polizei ihm auch verspricht, gegen die Jünger nicht vorzugehen – eine nicht nur in der damaligen Zeit unübliche Handlungsweise. Auch heute wird man, wenn man einen Drogenring zerschlägt, nicht die Köpfe der Bande festnehmen und die Kuriere laufen lassen.

Und nur weil Jesus der Polizei dieses Versprechen abgefordert hat, können später Johannes und Petrus ungefährdet den Hof des Hohepriesters betreten.

Jesus war nicht bereit, seine Macht einzusetzen, um sich selber zu schützen. Aber sehr wohl, um seine Jünger zu schützen.

Für die Christen, die heute Jesus nachfolgen, heißt das, dass sie die ihnen verliehene Macht dafür einsetzen müssen, die anderen Christen zu schützen. Weil sie wie Jesus handeln sollen.

Das gefährlichste für die anderen Christen sind aber nicht Krankheiten, Einbrecher oder Geldmangel. Das Gefährlichste für Christen ist der Teufel. Und so schützt man Christen auch nicht dadurch, dass man sie zu Ärzten fährt und auf ihr Haus aufpasst. Sondern man schützt sie, indem man für sie betet.

Aber auch hier wieder: Nicht indem man für ihre Gesundheit betet, denn Krankheiten sind nicht die große Gefahr für die Gläubigen. Sondern geringe Nähe zu Gott oder große Nähe zur Welt ist die Gefahr für die Gläubigen.

Jesus hat sozusagen den Teufel von den Gläubigen ferngehalten. Genau das ist unsere Aufgabe heute auch.