Hebräer 13,13+14 das Problem des peinlichen Virtuellen

Ach ja, die Unsichtbarkeit!

Da hat Gott den Menschen wirklich keinen Gefallen getan, als er sein Reich von der sichtbaren auf die unsichtbare Ebene verlegt hat.

Man sieht halt so gar nichts mehr.

Schätze auf der Erde waren im Alten Bund eine Form von Segen, im Neuen Bund sind sie Götzendienst.

Eine Stadt und ein Tempel, auf dessen Größe und Herrlichkeit die Apostel Jesus noch ausdrücklich hinwiesen, war im AT Zeichen der mächtigen Gegenwart Gottes und ist im NT einfach nur null und nichtig.

Und wenn so ein armer Jude von Jugend auf mit der diesseitigen Religion gelebt hat, wo Gottes Größe und Macht sich in Irdischem manifestiert, und dann soll er plötzlich umschwenken auf ein unsichtbares Reich mit immateriellen Schätzen und unsichtbarem Segen – also das ist schon viel verlangt.

Immer war Jerusalem das Zentrum der Hoffnung gewesen, die Propheten priesen es in den höchsten Tönen, und jetzt heißt es plötzlich, man habe auf dieser Erde keine bleibende Stadt – und damit hat Gott natürlich auf dieser Erde auch keine immerwährende Behausung.

Und dann hat auch noch Gottes eigenes Gesetz diesen unhaltbaren Zustand herbeigeführt!

Denn wenn das Gesetz nicht gesagt hätte

  • dass der Verbrecher vor der Stadt getötet werden muss
  • dass jeder, der am Holz hängt, ein Fluch ist und vom Fluch getroffen wurde
  • dass die Priester des Tempels von dem, was die größten Sünden tilgt, nichts abbekommen und kein Recht darauf haben

dann wäre der Sohn Gottes gar nicht erst in diese prekäre Situation geraten.

Dann hätten die führenden Juden ihn vielleicht getötet, aber das war ein Versehen, auch im Hohen Rat sitzen nur Menschen. Tut uns leid, lieber Gott, schick einfach noch einen. Mit dem sind wir dann vorsichtiger, wir sind jetzt ja vorgewarnt.

Aber ausgerechnet die Vorschriften des Gesetzes machten Jesus zum Verfluchten, und ausgerechnet von dem Opfer, das die größten Sünden tilgt, bekommen die Priester nichts ab, und damit war der Segen des Christus mit dem Tempeldienst nicht vereinbar, und das stand so im Gesetz!

Also wenn man das Gesetz ernst nimmt – und das war ja die Absicht der Hebräer – dann war die Zugehörigkeit zu Gott mit der Zugehörigkeit zum religiösen Judentum nicht mehr vereinbar!

Man war jetzt gezwungen – nicht wahr, der Vers 14 stellt kein Gebot auf, sondern stellt die Tatsachen als gegeben fest – man war jetzt gezwungen, wenn man zu Gott gehören wollte, sich einem in jüdischer Sicht Kriminellen und Verfluchten anzuschließen! Wenn Tante Sara und Onkel Ephraim das mitbekommen, die trifft der Schlag!

Und man war zusätzlich gezwungen, zu einem Reich zu gehören, das niemand sehen konnte und wo der Segen Gottes nicht beweisbar ist.

Wie lächerlich und peinlich ist das denn?!?!

Aber man hat nach aller Logik keine andere Wahl.