Hebräer 12,28 Sie kommen nicht in den Himmel

Ja, das ist es, was die Gläubigen so gerne wollen: in den Himmel kommen.

Können Sie aber vergessen.

Sie kommen überhaupt nirgendwo hin.

Sondern wenn es nach dem Neuen Testament geht, dann empfangen Sie ein Reich.

So steht es hier.

Das Reich kommt zu Ihnen.

Das war schon bei den anvertrauten Pfunden (Lukas 19,12) so.

Das ist beim neuen Jerusalem so (Offenbarung 21,2).

Darum nennt Petrus uns ein königliches Priestertum (1.Petrus 2,9), und die Offenbarung nennt uns „Könige“ (Ofb 1,6; 1,9; 5,10).

Darum gibt es die vielen Bibelstellen über die Herrschaft der Heiligen.

Allerdings sollten Sie mit dem Reich, das Sie empfangen, verantwortlich umgehen.

Davon erzählen die Gleichnisse von den anvertrauten Pfunden und den anvertrauten Talenten.

Dankbarkeit, spezielle

Es fängt damit an, dass Sie dankbar sind.

Und zwar nicht für Brokkoli und Sonnenuntergänge.

Sondern für Macht. (Das ist das spezielle Kennzeichen von Reichen.)

Dafür, dass der Teufel Ihnen nichts mehr kann.

Dafür, dass Sie selbstbestimmt leben können. Immerhin sind Sie König oder Königin. Sie brauchen sich von nichts und niemandem herumschubsen zu lassen. Auch nicht von Ihren Gefühlen. Oder von der Meinung anderer Leute.

Und für Reichtum sollten Sie dankbar sein. Denn erstens kann ein ärmliches Reich ohnehin nicht bestehen, und zweitens handelt es sich ja offensichtlich um das Reich Gottes, und das ist nun mal per se reich.

Wenn Paulus also über die Fülle schreibt und Jesus Brote und Fische (auch die im See) vermehrt, dann sind das Eigenschaften dieses Reiches.

Dankbarkeit dient

Durch diese Dankbarkeit wiederum dienen Sie Gott.

Naja.

Wenn Sie einfach nur dankbar sind und mit warmen Herzen dasitzen, dann dienen Sie Gott keineswegs. Warme Gefühle und tiefe Empfindungen waren noch nie etwas, wofür Gott viel übrig hatte.

Sondern Sie werden Ihre Dankbarkeit bitte mittels Ihres Lebensstils ausdrücken.

Was keineswegs auf ein moralisch einwandfreies Leben hinausläuft.

Sondern es läuft auf ein Leben ohne Angst und in großer Freiheit hinaus.

Denn Jesus ist nicht gekommen, um uns zu moralisch anständigen Menschen zu machen, sondern um uns die Freiheit von jeder Knechtschaft zu bringen.

Moralisch anständig dürfen Sie auch sein. So nebenbei.

Aber Gottes Reich ist eben kein Reich der Anständigkeit und der korrekten Schicklichkeit.

Scheu und Furcht

Wenn Sie Gott dienen wollen in Scheu und Furcht, dann schauen Sie zu, dass Sie die Liebe umsetzen.

Das ist nämlich der Punkt, auf den es Gott wirklich ankommt.

Und die erste Liebe, die Sie umsetzen, ist die von Gott zu Ihnen.

Womit wir wieder bei der Fülle sind, bei der Freiheit und bei Gutem ohne Ende.

Ein Lebensstil ohne Angst. Und ohne Zweifel.

Und wenn Sie schon dabei sind, setzen Sie auch die Liebe zu den Mitmenschen um.

Furchtlos, großzügig, frei.

Sünde ist nicht in erster Linie mangelnde Moral, sondern wenn man weiß, etwas Gutes zu tun, und es dann nicht tut.

Denn Sie haben ein Reich empfangen, das nach diesen Regeln und Maßstäben funktioniert.

Es ist nicht Ihre Aufgabe, eigene Regeln für dieses Reich zu erfinden.

Auch wenn Ihnen Ihre eigenen Regeln praktischer und schöner erscheinen.

Wenn Sie Gott dienen wollen mit Furcht und Scheu, dann akzeptieren Sie seine Gesetzgebung für sein Reich.