Hebräer 12,4 Widerstehen bis aufs Blut
Muss ja nicht Ihr Blut sein, das da fließt.
Sie sollen ja siegen, nicht untergehen.
Es geht hier also nicht um die Klage des Autors: „Warum lebt ihr noch? Warum seid ihr noch keine Märtyrer!?“
Es geht eher um die Klage: „Warum habt ihr die Sünde noch nicht besiegt?“
Wenn wir von einem „Kampf bis aufs Blut“ reden, dann meinen wir damit, dass es einen eindeutigen Sieger gibt und einen, der so lädiert ist, dass er das Feld räumt und sich sobald nicht mehr anzugreifen traut.
Wir reden in diesem Sinne von einer Entscheidungsschlacht.
Und diese Mühen, bemängelt der Schreiber des Hebräerbriefes, haben die Hebräer noch nicht auf sich genommen.
Die Sünde kann noch wunderbar neben ihnen existieren und kann die Hebräer zu all dem verführen, was dieser Brief bisher angesprochen hat.
Nicht auf dem Sofa
Im ersten Petrusbrief wird der Teufel mit einem brüllenden Löwen verglichen, der die Christen zu verschlingen sucht.
Die Offenbarung hat ähnlich brutale Bilder für das Wesen und die Absichten des Teufels.
Man wird also nicht umhinkommen, die eigenen Verteidigungsstrategien entsprechend auszurichten.
Nicht umsonst kennt der Epheserbrief eine geistliche Waffenrüstung, die auch nicht aus Wellpappe und Wattestäbchen besteht.
Und die ständigen Ermahnungen zur Wachsamkeit haben in der Bibel einen Sinn.
Aus irgendeinem Grund hat es so eingebürgert, dass das Christentum ein Mittel zur Gemütlichkeit ist.
Wenn man Christ ist, dann hat man Ruhe für die Seele, Frieden, Harmonie, Entspannung, Glückseligkeit und laute solche allerliebsten Dinge.
Man gedenkt, den Kampf gegen die Sünde und gegen die Finsternis bei einem guten Buch auf dem Sofa zu gewinnen.
Und irgendwann ist ja schließlich mal genug gekämpft. Da hat man sich eine laaaaaange Pause vom Kampf verdient.
Woraufhin der Teufel und seine Dämonen den Schampus köpfen.
Das Ziel des Teufels
Das Ziel des Teufels ist immer, dauernd und ständig, die Gläubigen von Gott wegzubringen.
Der Kampf des Teufels geht nicht gegen die Ungläubigen, denn die hat er schon.
Wobei es durchaus hinzukriegen ist, dass der Teufel einen auch mal in Ruhe lässt.
Kann man sehen bei der Versuchung Jesu, wo man in Matthäus 4,11 erfährt, dass der Satan Jesus verlässt, als er abgeschmettert worden ist, und man kann es sehen in Jakobus 4,7, wo es ebenfalls heißt, dass der Teufel abzieht, wenn man ihm widersteht.
Das wäre dann „bis aufs Blut gekämpft“.
Und das hält auch eine Weile. Aber nicht für immer.
Der Teufel wird solange wiederkommen, bis er sein Ziel erreicht hat.
Wir sind nun einmal hineingeraten in den weltweiten Kampf zwischen Licht und Finsternis.
Und wenn wir das Licht behalten wollen, müssen wir die Finsternis bekämpfen.
Wie ein Wespennest.
Bis aufs Blut.