Hebräer 12,1 Karotten klauen bei Edeka
Wenn wir die uns angeblich so leicht umstrickende Sünde ablegen sollen, dann geht es nicht darum, dass wir keine Kaugummis mehr unter die Sitze von öffentlichen Verkehrsmitteln kleben.
Oder Karotten für unser Kaninchen klauen bei Edeka.
„Sünde“ definiert sich im Neuen Testament nicht mehr nach einem Katalog.
Auch nicht danach, ob ein Verhalten gesellschaftlich akzeptiert ist.
Die unangemessen geklebten Kaugummis würden uns auch nicht daran hindern, den Wettlauf gegen den Teufel zu gewinnen.
„Sünde“ entsteht im Neuen Testament immer dann, wenn Gott nicht an die erste Stelle gesetzt wird.
Wenn ein Problem in meinem Leben auftaucht, und ich setze beim Denken über dieses Problem nicht Gott an den Problemlöseschalter, sondern mich selbst.
Dann entstehen Sorgen. Und Sorgen sind Sünde, denn sie stellen ein mangelndes Vertrauen zu Gott dar.
Wenn ich Ungerechtigkeit erlebe, und dann nicht Gott an erste Stelle setze, sondern den Neid oder den Hass oder die Opferhaltung. Das ist dann Sünde.
Prinzipiell: Wenn ich andere Menschen nicht verstehe, und wenn ich das nicht mit Gott berede, sondern in meinen eigenen Gehirnwindungen hin und her bewege. Dann entstehen sehr komische Gedanken und Verdächtigungen über die anderen Menschen, und das wird unversehens zur Sünde.
Was den Wettlauf beschleunigen würde, wäre also Konzentration auf Gott.
Was uns leichter laufen ließe, wäre mehr Liebe zu Gott.
Die Frage wäre: Was will Gott in diesem Moment?
Die Hebräer hatten sich eher an der Frage orientiert, was sie jetzt gerne hätten. Nämlich ein sichtbares Reich Gottes mit einem Messias, dessen Kraft für jedermann sichtbar ist und wegen dem man nicht ausgelacht wird.
Ein einfaches, nach klaren Regeln strukturiertes Evangelium. Mit möglichst wenig gedanklicher Eigenleistung.
Aber sowas geht daneben. Wenn meine Ideen besser sind als Gottes, und wenn meine Wünsche wichtiger werden als Gott seine, dann hat man die Sünde prächtig gegossen und gedüngt.
Da läuft man unversehens rückwärts.
„Die Sünde ablegen“ würde also heißen: Mehr Gott, und weniger Ich.
Mehr Freiheit, mehr Hoffnung, mehr Mut.
Wann fangen Sie an?