Hebräer 11,21 Komplettierung des Durcheinanders

Natürlich ist das ein ziemliches Chaos.

Da hätte man Abraham wirklich gradlinigere Familienverhältnisse gewünscht.

Erst wird bei Isaaks Söhnen Erstgeburtsrecht und Segen vertauscht, und jetzt macht Jakob das Gleiche nochmal.

Ruben wäre eigentlich der Erstgeborene gewesen. Aber Jakob hatte ihm das Erstgeburtsrecht aberkannt, weil Ruben bei einer Nebenfrau von Jakob im Bett gelegen hatte.

Das Erstgeburtsrecht und die damit verbundene doppelte Erbschaft war nun wieder frei.

Und Jakob hätte dieses Vorrecht ja ohnehin lieber bei einem der Kinder Rahels gesehen. Nur hatte er früher Gott in dieser Sache gegen sich gehabt.

Aber Simeon und Levi waren auch ausgefallen. Weil sie mit den Männern von Sichem so brutal umgegangen waren, hatte Jakob ihnen ebenfalls den Segen entzogen.

Somit war der Weg frei, dass Jakob die Vorteile des Erstgeburtsrechts an Josef abtreten konnte.

Was er jetzt nicht so plump und direkt machte, sondern dadurch, dass er zwei Söhnen von Josef jeweils ein normales Recht als Söhne Jakobs einräumte.

Aber faktisch hatte Josef damit doppelt abgeräumt.

(Und einen zusätzlichen Bergrücken bekam er auch noch.)

Wo der Glaube von Jakob an dieser Stelle ist?

Dass er tatsächlich denkt, er habe hier etwas zu verteilen.

Dass er davon ausgeht, dass seine Leute das Land tatsächlich in Besitz nehmen, das Gott dem Abraham versprochen hatte.

Dass Jakob tatsächlich meint, er könne mit Gottes Vollmacht Land verteilen, das ihm bis dahin nicht gehörte.

Sitzt in Ägypten und verteilt das Land der Kanaaniter.

Doch, das ist ein ordentlicher Glaube.