Hebräer 9,27-28 Trauerredenverwendungsquelle

27 Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, 

28 so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne <Beziehung zur> Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.

Man fühlt sich wie bei der christlichen Trauerfeier.

Wenn man diesen Text liest.

Weil die Redner diesen Text da so gerne verwenden.

Allerdings hat der Autor des Hebräerbriefes den Text dafür nicht geschrieben.

Sondern das Schicksal des Menschen dient ihm hier als Vergleich zur Leistung des Christus.

1. Der Mensch stirbt einmal und nicht fünfmal. Der Vorgang ist endgültig. Die Seele gelangt dauerhaft in die Sphäre Gottes und pendelt nicht zwischen Himmel und Erde hin und her.

1. Der Christus ist einmal geopfert worden und dabei in die Sphäre Gottes gelangt. Im Gegensatz zum Hohepriester, der wiederholt das Opfer im Allerheiligsten bringen musste.

Der der Christus einmal die Sünden vieler getragen hat, braucht er beim zweiten Kommen die Sünde nicht mehr zu berücksichtigen, denn er hat sie schon beim ersten Mal erledigt.

2. Auf den Menschen wartet das Gericht. Das wird ebenso endgültig sein wie der Tod. Darum geschieht es einmal und nicht mehrmals.

2. Der Christus kommt noch einmal zurück, dann aber zum Gericht, das für die, die ihm vertrauen, aber zur Rettung, zum Segen und zum Heil wird.

Und der Christus kommt eben auch dann nur einmal zurück. Das Endgericht wird nicht wiederholt.

Letztlich redet der Autor hier gegen die Prozesshaftigkeit der Frömmigkeit des alten Bundes. Dort war Sündenvergebung und Sündenerzeugung ein immerwährender Prozess, dessen Komponenten sich ständig wiederholten. Zu dieser Prozesshaftigkeit wollten die Hebräer gerne zurück.

Aber wir sind nicht mehr bei Ying und Yang, sind nicht mehr bei einem Ausgleich der Kräfte, der uns zwar irdisch einen gewissen Segen bringt (z.B. die Erlaubnis zum Aufenthalt im gelobten Land), aber uns keine himmlischen Güter vermitteln kann, da diese immer ewigen Charakter haben.

Sondern wir sind bei der endgültigen Beseitigung der Sünde, beim unwiderruflichen Sieg über das Böse, beim nicht umkehrbaren Triumph Gottes.

Hoffe mal, das Ihr Leben davon geprägt ist und nicht von einem ständigen Hin und Her.