Hebräer 4,2 Verbunden mit Fürwahrhaltung
Nein, da hat uns Luther mit seiner Bibelübersetzung keinen Gefallen getan.
Als er das Wort „Glauben“ benutzte für das, auf was es bei Gott ankommt.
Nun gut, er ist entschuldigt. Luther konnte nicht wissen, welche sprachliche Entwicklung dieses Wort durchmachen würde, und dass die deutschen Bibelübersetzer mit der sprachlichen Entwicklung nicht mithalten können.
(Die englischsprachigen können. Die übersetzen „faith“ und nicht „believe“.)
Denn das, was der Hebräerbrief hier an den uralten Israeliten bemängelt, ist nicht allein, dass sich das gehörte Wort bei ihnen nicht mit Fürwahrhaltung verband.
Sondern er bemängelt, dass das Wort Gottes sich bei den Israeliten nicht mit Handlung verband. Im Grunde genommen war es schlichter Ungehorsam. Der zwar auf einem mangelnden für wahr halten beruhte, der aber aufgrund seiner Meinung auch die Handlungen bestimmen ließ und sich darum weigerte, das gelobte Land einzunehmen.
Eine falsche Meinung ist an sich schon doof. Aber wenn man meint, die Erde sei eine Scheibe, und ansonsten weiterlebt wie bisher, dann hat die falsche Meinung keine Auswirkungen auf das Leben.
„Glaube“ besteht aber letztlich immer im Handeln. Nicht im Akzeptieren irgendwelcher Wahrheiten.
Wenn das Wort, das Sie von Gott hören, nicht Ihr Handeln verändert, dann sind Sie in der gleichen Gefahr, die der Autor hier für die Hebräer sieht.
Es nützt nichts, zu glauben, dass man auf dem Wasser gehen kann. Es sei denn, man steigt aus dem Boot aus.