Hebräer 4,1 Selbstgemachte Probleme
Manchmal erschafft Gott Probleme, da käme man selbst nicht drauf.
Hängt damit zusammen, dass Gott aufgrund seines Wesens auch nicht jede Freiheit hat.
Selbst wenn er der Mächtigste der ganzen Welt ist: Er kann nicht grad machen, was er will.
Und so haben wir hier das Problem, dass da noch eine Verheißung offen ist.
Eine Verheißung Gottes kann aber nicht offen bleiben. Sie darf es nicht.
Das wusste schon der Schreiber von Psalm 95. (Das ist der Psalm, den der Autor hier die ganze Zeit zitiert.)
Denn der Psalm 95 hat kein Ende. Der hört einfach auf. Ganz offensichtlich fehlt der Schluss. Das fällt beim Lesen auch sofort auf.
Das heißt: der Schluss musste noch geschrieben werden. Der fehlte noch. Eben deshalb, weil noch niemand in die Ruhe Gottes eingegangen war, obwohl es ja die entsprechende Verheißung gab.
Und Gott ist so zuverlässig in seinem Wort, dass er nicht einfach sagen konnte: „Dann eben nicht. Dann geht halt niemand in meine Ruhe ein.“
Gott konnte die Verheißung nicht einfach rückgängig machen. (Falls Sie schon andere Artikel auf dieser Seite gelesen haben, sind Sie vielleicht schon einmal über meine Aussage gestolpert, dass Gottes Wort weitaus zuverlässiger ist als die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland.)
Folglich gilt die Verheißung also noch, und sie gilt jetzt uns.
Aber man kann es vermasseln, sagt dieser Vers 1. Es gibt keinen Automatismus. Man kann den Zug zur Ruhe Gottes verpassen. Was dumm ist, denn der fährt heute zum letzten Mal. Der kommt nicht nochmal vorbei.
Schön ist die Zuversicht des Autors, der nur aufgrund des Wortes Gottes davon ausgeht, dass es da noch eine Möglichkeit gibt.
Und der damit den Hebräern einiges voraus hat.
Zu welcher Haltung neigen Sie? Zuversichtlich wie der Autor, oder zweifelnd wie die Hebräer?