Hebräer 4,16 Der Wunschtraum des Moabiters
Es war einmal ein Moabiter. Genetisch und mit der entsprechenden Staatsbürgerschaft.
Die Geschichte ist schon lange her. Noch bevor Jesus auf die Erde kam.
Und dieser Moabiter kam eines Tages zum Tempel in Jerusalem und traf dort auf den Türhüter.
„Halt! Keinen Schritt weiter! Sie dürfen hier nicht rein!“
„Aber ich möchte den Gott anbeten, den ich so sehr verehre! Ich möchte ihm nahe sein!“
„Von wegen! Nach 5.Mose 23,4 dürfen Moabiter nicht zum Gottesdienst kommen. Wegen Bileam und wegen der damaligen Sparsamkeit!“
„Aber ich möchte doch Gott nahe sein!“
„Dann müssen Sie im nächsten Leben als Israelit wiedergeboren werden, dann können Sie rein.“
„Ach, dann geht es?“
„Ja, natürlich nur, wenn Sie als Mann wiedergeboren werden. Als Frau dürfen Sie nur in den äußeren Hof.“
„Oh gut! Wenn ich als israelitischer Mann wiedergeboren werde, dann darf ich direkt zu Gott? Dann darf ich ihm meine Opfer bringen?“
„Oha! Wenn Sie sooooo nah ran wollen, dann müssten Sie in den Stamm Levi hineingeboren werden. Die Leviten dürfen beim Gottesdienst mithelfen.“
„Und dann kann ich Gott direkt opfern? Als levitischer Mann?“
„Nein, so einfach ist es dann doch nicht. Wenn Sie Gott direkt opfern wollen, dann müssen Sie von Aaron abstammen. Nur wer von Aaron abstammt, kann Priester werden und damit direkt Gott opfern.“
„Dann komme ich als levitischer Mann, der von Aaron abstammt, also Gott ganz nah?“
„Nein, Gott ganz nahe kann nur der Hohenpriester kommen. Dann müssten Sie also als Levit wiedergeboren werden und sowohl von Aaron als auch von Eleasar abstammen.“
„Und dann kann ich direkt zu Gott?“
„Nein, nur wenn Sie Erstgeborener sind und das Amt des Hohenpriesters von Ihrem Vater erben.“
„Aber dann kann ich direkt zu Gott und kann mich in seiner unmittelbaren Nähe aufhalten und ihm immer ganz nahe sein?“
„Nein, natürlich nicht. Der Hohenpriester darf nur einmal im Jahr und nur für ganz kurz zu Gott in den hinteren Teil des Tempels. Und der darf da nur kurz beten, räuchern und Blut auf die Einrichtung spritzen.“
Das Ende vom Lied
Wenn der Hebräerbrief in Heb 4,16 auffordert, ohne Scheu und in aller Offenheit vor Gottes Thron zu treten, dann zeigt das den enormen Unterschied, den das Kommen Jesu in die Gottesbeziehung der Menschen gebracht hat.
Man muss das natürlich nicht nutzen. Wer sollte einen zwingen?
Aber wie dumm muss man sein, sich diese Möglichkeit entgehen zu lassen?