Hebräer 1,6 man trifft sich immer zweimal im Leben

Berechtigte Klage: Dass man von Jesu Herrschaft so wenig sieht.

„Wo ist denn Gott?“, fragen die Menschen.

Aber die sollen froh sein, dass man ihn noch nicht sieht.

Denn wenn man den sehen kann, dann sind alle Möglichkeiten vorbei. Dann ist alles endgültig. Dann kann man nichts mehr ändern.

Als der Jesus das erste Mal „in den Erdkreis“ kam, war er niedriger als die Engel. Er war Mensch und damit auch den menschlichen Ärgerlichkeiten unterworfen.

Damals dienten die Engel ihm (Mt 4,11), aber sie beteten ihn nicht an. Denn er hatte ja „Knechtsgestalt“ (Phil 2,7).

Über die Zeit nach der Himmelfahrt sagt der Hebräerbrief hier nichts. Ob die Engel den Christus heute anbeten, wo seine Herrschaft noch verborgen ist, wird nichts gesagt. Es ist zwar anzunehmen, dass sie es tun, aber der Punkt des Autors liegt hier auf dem Betreten unseres Planeten durch den Chef.

Und da wird das zweite Betreten Jesu anders sein als das erste.

Da kommt der auch nicht alleine. Da kommen die Engel mit (Mt 16,27 + Mt 25,31).

Und da ist dann aus dem „eingeborenen“ Sohn, dem einzig geborenen, der Erstgeborene geworden. Der hat dann viele Geschwister. Entstanden in der Zeit, als man den König nicht sehen konnte.

Und an diesem Kampf um die Geschwister sind, nach allem was wir wissen, die Engel beteiligt. Der Teufel steht heute einem beachtlichen Heer gegenüber, das in unser Leben eingreift, auch wenn wir von den einzelnen Engeln absolut nichts mitbekommen.

Die Engel werden sich also am Tag aller Tage ordentlich engagiert haben. Und wenn Jesus dann das zweite Mal kommt, werden sie sehen, wofür sie da eigentlich gekämpft haben und was das Ergebnis ihrer Arbeit ist.

Sie werden die Weisheit Gottes sehen und die hintergründige Macht des Christus.

Sie werden dann das sehen, was wir dann auch sehen werden.

Und das wird so phänomenal sein, dass sie ihn anbeten werden.

Für heute

Wenn Sie, lieber Leser, heute schon die zukünftige Haltung der Engel einnehmen, dürfte das für Ihr Leben ganz nützlich sein.

Heute schon mit der Haltung durch den Tag gehen, dass das, was Gott macht, phänomenal ist. Auch wenn das Grandiose daran gerade nicht sehen kann. Der wirkt halt im Verborgenen.

Diese Haltung, das Handeln Gottes unbesehen für grandios zu halten, nennt man übrigens „Glauben“.

Wenn Sie heute nicht verstehen, was Gott gerade macht und was daran sinnvoll sein soll, dann geht es Ihnen vermutlich wie den Engeln. Die kennen auch nicht den Gesamtplan.

Aber am Ende wird es Ihnen ebenfalls gehen wie den Engeln: Dann werden Sie den ganzen Plan sehen. Und angemessen reagieren. Und das Gleiche machen wie die Engel.

Viel Spaß dabei!