Hebräer 9,14 Werfen sie den Katalog weg!

Hebräer 9,13 erläutert die Waschlappenfunktion der alttestamentlichen Opfer, nämlich dass sie den Menschen so reinigen, dass er im Land leben darf und am Gottesdienst teilnehmen darf – aber alle diese Reinheit ist eine äußerliche, wie beim Waschlappen halt:

13 Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt,

Das war also die Reinheit des Fleisches. Der natürliche Mensch darf den Tempel betreten.

Der Vers 14 hingegen erläutert, wie der Gewissen gereinigt wird:

14 wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist <als Opfer> ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient! 

Man könnte natürlich sagen, ich soll mein Gewissen selber reinigen. Wenn ich nichts mache, für das ich mich schämen muss, dann ist mein Gewissen ja rein.

Aber hier geht es darum, das Gewissen von Prägung zu reinigen, nicht von Schuld.

Es geht nicht darum, dass ich mit reinem Gewissen vor Gott stehe, sondern es geht darum, dass das Gewissen nicht mehr irgendwelche Forderungen stellt, die Käse sind. Und weil ich diese Forderungen nicht erfülle, fühle ich mich schlecht.

Jesus ist gestorben, damit der Imperativ aus meinem Kopf verschwindet. Die Aufforderungen, die Pflichten, die Regeln, die Vorschriften, die Gebote, die Gesetze, jeder Zwang.

Mein Gewissen ist nicht rein, weil ich alle Forderungen erfülle, sondern weil gar keine mehr drin stehen.

Jesus ist gestorben, damit wir dem lebendigen Gott dienen können. So steht das da.

Und wenn wir tatsächlich einer lebendigen Person dienen, dann gibt es keinen Forderungskatalog mehr, sondern Beziehung, Miteinander, Teamwork.

Darf ich Ihnen gratulieren?

Die Erlösung von den Sünden ist nämlich vor allem eine Erlösung von einem Sündenkatalog.