1.Petrus 2,15 Neutralität ist nicht hilfreich

Solange die unverständigen Menschen mit ihrer Unwissenheit in Ankara leben und wir hier, ist das Problem ja gering.

Dummerweise ist man manchmal mit den unverständigen Menschen verheiratet, oder man hat sie als Kinder oder Eltern, als leibliche Geschwister oder als Nachbarn auf dem gleichen Flur.

Und diese unverständigen Menschen verursachen Streit. Mitunter gar nicht, weil sie unbedingt streiten wollen, sondern aus Missverständnissen heraus. Sie verstehen einen falsch, und dann reagieren sie böse. Sie interpretieren das falsch, was man macht oder sagt, und werden unfreundlich.

Sie unterstellen einem vielleicht Motive, die man gar nicht hat. Und dann beschuldigen sie einen, laut oder leise – es ist erstaunlich, wie leise man vorwurfsvoll sein kann.

Nun kann man natürlich endlos diskutieren – aber das hilft in vielen Fällen nicht weiter. Wenn man es mit der Unwissenheit unverständiger Menschen zu tun hat, dann ist die Macht der Worte schnell aufgebraucht.

Petrus sagt hier, man bringt die Unwissenheit dieser Leute zum Schweigen, indem man Gutes tut.

Also Neutralität ist nicht wirklich hilfreich. Böses mit Bösem vergelten auch nicht, weil man dadurch nur das Böse in der Welt vermehrt.

So hat Stephanus Gott gebeten, seinen Mördern ihre Schuld nicht anzurechnen, und so hat Jesus das Ohr des Malchus wieder drangemacht. Und Paulus ist im Gefängnis in Philippi sitzen geblieben, obwohl das Erdbeben die Türen aufgemacht hatte.

Am Ende konnte niemand Jesus eine einzige böse Tat nachweisen. Pilatus hat das auch entsprechend formuliert. Um Jesus umzubringen, musste der Hohe Rat ein Verbrechen erfinden.

Und ja, man hat Jesus dann trotzdem umgebracht. Aber das Böse hatte dadurch sowas von verloren – die Juden verloren auf Dauer heilige Stadt und Tempel, und der Teufel verlor seinen Platz im Himmel.

Gegen das Böse, egal ob nah oder fern, gibt es nur eine einzige zuverlässige Waffe: Das Gute.