Numeri 26,21 richtig gelaufen

Nein, so ein furchtbares Durcheinander ist das gar nicht.

Es ist nur so, dass Gott sich durchgesetzt hat.

Wobei Gott wieder mal auf der Seite der Frau war, nicht des Mannes. Gott hat das ganze Hin und Her inszeniert, damit Tamar zu ihrem Recht kommt. Das war auch schon bei Sarah so, Gemahlin Abrahams. Damals drehte sich auch alles um die Frage, dass Sarah nach Gottes Willen die Stammmutter Israels sein sollte. War genauso vertrackt wie hier.

Tamar war mit Er verheiratet, dem Erstgeborenen Judas. Folglich wäre der Sohn, den Tamar geboren hätte, wiederum der Erstgeborene des Erstgeborenen gewesen und hätte also den Segen weitergetragen, der auf Juda ruhte.

Nachdem Er und Onan nun kinderlos gestorben waren, wäre normalerweise der Dritt­geborene an die Stelle des Erstgeborenen gerückt. Also Schela, dritter Sohn von Juda.

Wie Sie hier in Vers 21 aber sehen können, wird nicht die Linie von Schela weiterentwickelt, sondern die von Perez. Das war Judas x-geborener Sohn – wir wissen nicht, der wievielte es war.

Denn der Ordnung halber – und Gott kannte die Ordnung – hätte Tamar auch nach Er’s Tod den Erstgeborenen des Erstgeborenen zur Welt bringen müssen. Das haben Onan, Schela und Juda aber zu verhindern versucht.

Also hat Tamar versucht, irgendwie zu ihrem Recht zu kommen, dass sie mittels der Leviratsehe doch noch den Erstgeborenen des Erstgeborenen zur Welt bringt. Dazu hätte der nächste Verwandte des Verstorbenen ihr ein Kind machen müssen.

Aber genau das hatten Onan und Schela, die ja jeweils die nächsten Verwandten in aufsteigender Linie waren, verhindert. Numeri 26,21

Aber es gab ja noch einen sehr nahen Verwandten von Er in absteigender Linie: Den Vater von Er. Also Juda.

Und Tamar sorgte jetzt dafür, dass sie das Kind von diesem bekam.

Und dieses Kind zählt die Bibel im Folgenden als den rechtmäßigen Erstgeborenen Judas, der den Segen weitergibt und der auf diesem Wege Vorfahre von David und Jesus wurde.

Und darum wird hier in Num 26,21 die Linie von Perez weiterentwickelt, denn so hieß dieses Kind.

Und offenbar wurde dieser Perez auch im Hause Juda (und Jakob) später akzeptiert und zog mit nach Ägypten, denn von Er und Onan heißt es ausdrücklich (Vers 19), dass sie noch in Kanaan starben. Das impliziert, dass die anderen woanders gestorben sind.

Außerdem hätte Perez mit seinem Stammbaum und seiner Linie sich alleine in Kanaan nicht halten können. Seine Familie wäre in den Kanaanitern aufgegangen.

Fazit

Ein Nebeneffekt dieser Volkszählung ist es, dass wir sehen, dass Gott sich manchmal nicht in seine Regeln reinpfuschen lässt. Sicher wäre die Segenslinie auch ordentlich weitergegangen, wenn Onan oder Schela biologischer Vater des Jungen gewesen wären. Aber wenn jemand hingeht und die Segenslinie einfach umbiegt – Juda hatte ja wohl gedacht, dass Schela die Linie fortsetzt – dann ist Gott mit im Boot, wenn Tamar hingeht und sich ihr Recht, das man ihr vorzuenthalten versucht, eigenhändig holt.

Versuchen Sie also gar nicht erst, Gottes Regeln kunstvoll zu umgehen. Am Ende wird ohnehin der Wille Gottes geschehen, und es wäre blöd, wenn er gegen Sie geschieht und nicht durch Sie.