Sprüche 30, 1-4 angepisst

Da war er angepisst, der Agur.

Gott hatte er erkennen wollen.

Hatte sich scheinbar viel Mühe gegeben dabei: Nachgedacht, Bücher gelesen, Koryphäen befragt.

Bei weniger Einsatz wäre er am Ende nicht so fertig gewesen.

In den Versen 2 und 3 hat er dann eingesehen, dass seine Methoden falsch waren.

Wie dumm kann man sein, dass man Gott erfassen will mit weltlichen Methoden?

Mit Logik, Beobachtung, Philosophie, Weisheit, Wissenschaftlichkeit und Analyse.

Ja, auch die sowjetische Propaganda dachte, es sei sehr klug von ihr, dem Juri Gagarin die Aussage in den Mund zu legen, er habe Gott im Weltraum nicht gesehen.

Aber eine Dummheit wird nicht dadurch klüger, dass man sie wiederholt.

Wobei das ganze Problem ja schon überaus ärgerlich ist. Denn Gott will ja erkannt werden. Er hat sich ja Abraham und Mose und all den anderen nicht zu erkennen gegeben, um geheim zu bleiben.

Und das Gesetz wurde ja offenbar auch zu dem Zweck gegeben, dass eine Nähe zu Gott und damit natürlich auch eine Erkenntnis hergestellt werden kann.

Aber warum funktioniert diese Erkenntnis Gottes dann nicht !?!?!?

Der Leser ist dran.

Wenn Agur dann im Vers 4 seine Fragen an den Leser weitergibt, sieht man, worum es ihm ging:

Es ging ihm darum, das Handeln und das Wesen Gottes zu verstehen. Seine Wesensart, seine Zusammensetzung, seine Grenzen. Wie macht der das?

Denn auch wenn Agur ganz offensichtlich nicht aus Israel gebürtig war, war es ihm keine Frage, welche Gott der einzig wahre ist.

Die Fragen, die Agur stellt, sind keine Fragen nach Allah, Baal, Thor oder Buddha.

Wenn Agur nach dem Namen Gottes und nach seinem Sohn fragt, so hofft er auf diesem Wege an Informationen zu kommen. Namen waren früher aussagekräftiger als deutsche Namen heute, und vielleicht bekommt Agur hier wenigstens so etwas wie einen Stammbaum geliefert. Irgendeine Idee, wie er Gott einordnen, verstehen kann.

Die Lösungen

Ab Vers 5 beginnen dann die Lösungen: Wie erkennt man Gott? Wie erkundet man sein Handeln?

Hier sei nur auf die erste eingegangen:

Gott kann man nur dadurch erkennen, dass er selbst sich offenbart.

Eine Erforschung Gottes ist ansonsten nicht möglich.

Und die weitreichendste Offenbarung Gottes ist sein Reden. Sowohl in der Bibel als auch individuell zu den Menschen.

Und Gottes Reden ist geläutert. Rein, wertvoll, pur. Behauptet Agur.

  • Da ist nichts Überflüssiges drin. Kein Müll, kein Fülltext. Jeder Satz ein Treffer.
  • Da ist auch nichts drin, was wir gar nicht ertragen könnten. Gott schützt uns vor Wahrheiten, die uns aus der Bahn werfen würden.
  • Gottes Reden ist perfekt. Unverbesserlich. Wie reines Gold. Und damit auch brauchbar, um Gott hinreichend zu erkennen.

Darum warnt Agur auch ausdrücklich davor, etwas zu Gottes Reden hinzuzufügen. Das kann nur danebengehen. Gott ist stärker als der Mensch, und Gott ist Herr über sein Reden. Und wenn man dann etwas über Gott erzählt, und Gott handelt dann genau entgegengesetzt und macht einen lächerlich – muss ja nicht sein.

Schlussendlich

Im Rest des Kapitels erläutert Agur die anderen Methoden, wie man Gott erkennen kann. Z.B. durch den Gehorsam, oder durch starken Willen.

Es gibt da eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die er benennt.

Nur auf eine Art geht es nicht.

Auf die wissenschaftliche, menschliche, logische.

Aber das stand ja schon in den ersten 4 Versen.