Psalm 46 Anwendung

Der Psalm 46 ist eine Art Science Fiction und spult uns vor auf den letzten Tag der Weltgeschichte.

Und dort sehen wir, dass am Ende der Sieg Gottes steht.

Zu dem die Gemeinde nichts hinzufügen kann.

Sie kann ihn nur zur Kenntnis nehmen. Und ihn sich zu eigen machen.

Gottes Sieg ist sicher.

Egal was Sie machen.

Oder was Sie nicht machen.

Nützlich wäre es, wenn Sie unter diesen Umständen auf der richtigen Seite stehen.

Nämlich nicht da, wo Krieg geführt wird.

Mit welchen Waffen auch immer.

Sondern da, wo Gottes Wasser fließt.

Auch nicht da, wo die Sicherheiten sind, wie dicke Mauern, viel Geld, laute Worte, hartes Herz.

Also da, wo der Paradiesstrom fließt. (Siehe Vers 5).

Schlecht wäre es, wenn Sie zu denen gehören, die sich am Aufstand gegen Gott beteiligen.

Es wird nicht gelingen, niemals.

Ansonsten: Egal, was Sie machen, Gott wird gewinnen.

Dann können Sie aber auch genausogut gar nichts machen.

Was keine dumme Idee ist, denn die Krone der Schöpfung ist der Sabbat.

Sie werden ohnehin niemals gewinnen.

Übrigens auch: Egal, was Sie machen.

Der endgültige Sieg ist nur für Gott vorgesehen und für niemanden sonst.

Alles machen

Falls Ihnen das aber zu langweilig ist: Nichts zu machen.

Dann können Sie auch alles machen.

Sie können den Sieg Christi mit nichts vermasseln.

Der steht fest.

Sie können versagen ohne Ende. Können Peinlichkeit auf Peinlichkeit häufen und missglückte Versuche wie Paletten stapeln: Am Sieg Gottes wird das linksrum und rechtsrum nichts ändern.

Der Sieg Gottes war in der Schöpfung bereits angelegt und am Anfang der Welt bereits vorgesehen. Sie können ihn nicht verhindern.

Setzen Sie sich also hin und geben Sie Ruhe.

Oder machen Sie das, was Ihr größter Wunsch oder ihr liebster Traum ist.

Paulus hat schon gewusst, was er meinte, wenn er sagte, dass alles erlaubt sei.

Und wenn Sie sich in entsetzlicher Gefahr wähnen: Der Sieg Gottes wird durch nichts und niemand zu verhindern sein. Wie Paulus so schön sagte: Alles muss zu unserem Vorteil sein.

Oder Jesus, etwas kürzer: Fürchtet Euch nicht.

Sofern Sie also zu Gott gehören: Seien Sie mutig. Es kann überhaupt nicht schief gehen.

Genauere Anweisung

Wenn Ihnen nun nichts tun zu wenig ist und alles tun zuviel.

Wenn Sie also gerne eine weniger umfangreiche Menükarte der Möglichkeiten hätten.

Dann orientieren Sie sich doch einfach daran, was der Sinn der Gemeinde ist.

Wobei dieses voraussetzt, dass Ihnen klar ist, was letztlich der Sinn von Gemeinde ist.

Sollten Ihnen jetzt so Dinge in den Sinn kommen wie „Mission“ oder „Sündenvergebung“ oder „Heiligung“ oder „Menschen in den Himmel bringen“ oder „Rettung der Verlorenen“, dann ist das so, als wenn man Sie fragt, was die Aufgabe des Hausmanns oder der Hausfrau in der Küche ist, und Sie antworten dann „Kartoffeln schälen“. Hinterher sitzen Sie dann mit den geschälten Kartoffeln da und wundern sich, dass alles irgendwie so wenig schön und so wenig vollkommen ist.

Denn die Aufgabe des Hausmanns oder der Hausfrau in der Küche wäre die Zubereitung eines leckeren Essens.

Dazu gehört vielleicht Kartoffeln schälen, sofern es nicht Reis oder Nudeln gibt.

Aber Kartoffeln zu schälen ist nicht die eigentliche Aufgabe des Menschen in der Küche.

So sind auch Mission, Heiligung, Nächstenliebe, Rettung der Verlorenen und Beten nicht die eigentliche Aufgabe der Gemeinde.

Das kann, je nach Gericht, zwar dazugehören, aber Kartoffeln als Hauptspeise mit nur geringfügigen Beigaben anderer Art wird dem Küchenchef nicht viel Applaus bringen.

Orientierung: Gemeinde Altes Testament

Die Gemeinde im Alten Testament, an die sich dieser Psalm richtet, hatte nur einen einzigen Sinn. Die Existenz Israels diente nur einem Zweck: Nämlich der Welt, also den anderen Völkern und Nationen zu zeigen, dass es einen Gott gibt mit den Eigenschaften unseres Gottes.

Die einzige Aufgabe des Volkes Israels war es, der Welt zu zeigen, dass es so einen Gott gibt wie den Gott Israels. Einen Gott, dem man begegnen kann – weshalb es von Anfang an diese Stiftshütte gab. Einen Gott, auf den man sich verlassen kann. Und einen Gott, der stärker ist als alles in der Welt, der aber nicht über Geschenke funktioniert, sondern über Glauben.

Neutestamentliche Gemeinde

Der Sinn der heutigen Gemeinde ist davon abgeleitet. Nur dass es natürlich viel zu wenig wäre, wenn die Gemeinde es heute als ihre Aufgabe definieren würde, die Existenz dieses Gottes mit diesen Eigenschaften bekannt zu machen.

Denn seit Jesus ist in letzter Konsequenz das wahr, was der Psalm 46 anhand des letzten Tages der Weltgeschichte beschreibt:

Der endgültige Sieg Gottes, für uns eher bekannt unter dem Begriff des Sieges Christi.

Und es ist Aufgabe der Gemeinde, den endgültigen Sieg Gottes zu verkörpern.

Diesen Sieg durch ihren Lebensstil darzustellen.

So wie das Bismarck-Denkmal am Bismarckplatz in Heidelberg Herrn Bismarck darstellt, so soll die Gemeinde den Sieg Gottes darstellen.

Und so wie das Bismarck-Denkmal dem Herrn Bismarck ähnlich sieht – also man kann ihn auf dem Denkmal erkennen – so soll die Gemeinde dem Sieg des Christus ähnlich sehen. Man soll an der Gemeinde und ihren einzelnen Gliedern erkennen können, dass der Christus gesiegt hat. Endgültig und über alles.

Diesen Sieg hat die Gemeinde nicht herbeizuführen. Sie kann nichts dazu beitragen. Der ist fertig.

Aber die Gemeinde kann ihn sich zu eigen machen.

Die Gemeinde ist sozusagen der Bayern-München-Fan in der Südkurve.

Der Fan in der Südkurve kann nichts dazu beitragen, dass Bayern deutscher Meister wird. Tore schießen muss Thomas Müller, der Fan ist hier zu Untätigkeit verdammt. Aber der Fan kann sich den Sieg zu eigen machen, er kann sich so verhalten, als wäre er ein Teil dieses Sieges, er kann den Schal hochhalten, auf dem „Bayern München“ draufsteht und sich selbst als Teil des Sieges verstehen.

Insofern gilt also auch für den Bayern-Fan: Sei still und erkenne, das Bayern Meister wird.

Wenn Sie also mit der reichen Auswahl der Möglichkeiten überfordert sind, dann verwirklichen Sie doch einfach den Sieg Christi. Sie müssen dazu nicht grölend und betrunken durch die Straßen ziehen, wie Sie es vielleicht bei der Meisterschaft der Bayern machen würden.

Sie könnten aber aufhören, sich zu fürchten. Solange wie Sie zu Gott gehören – der Psalm 46 zeigt es deutlich, dass alles und jedes besiegt ist und Sie niemandem mehr unterlegen sein müssen.

Sie können dem, der Ihnen den Mantel nehmen will, auch noch das Jacket geben, und Sie können zwei Meilen mit dem gehen, der eine Meile verlangt. Sie können dabei nicht verlieren. Die einzige Möglichkeit ist Sieg, weil das die einzige Option ist, die Gott offen gelassen hat.

Sie können gegenüber der Sünde gepflegte Gelassenheit an den Tag legen. Die Sünde ist besiegt. Teilen Sie ihr das mit. Vielleicht ist es nützlich, dass die Sünde weiß, dass Sie es wissen. Aber Sie brauchen nicht gegen die Sünde zu kämpfen. Den Kampf können Sie nämlich nicht gewinnen. Einfach deshalb, weil der längst gewonnen ist. Und zweimal endgültig besiegen geht nicht.

Das wäre also das, was zu tun wäre, und das ist ja genau das, was der Psalm 46 von den Israeliten wünscht:

Sich den Sieg Gottes zu eigen machen.

So zu leben, als wenn alle Feinde längst besiegt sind.

Sind die nämlich. Ist so.

Leben Sie als Sieger. Alles andere wäre sachfremd.