Psalm 46 Versweise
Vers 2:
2 Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Beistand in Nöten reichlich gefunden.
Lassen Sie sich nicht täuschen!
Das klingt noch so harmlos.
Das bezieht sich aber auch auf die Vergangenheit.
Und in der Vergangenheit gab es Nöte.
Ohne Zweifel.
Die hat es immer gegeben.
Diese Nöte waren aber nichts im Vergleich zu dem, was jetzt gleich kommt.
Aber immerhin: Als wir in der Vergangenheit die Nöte erlebt haben, da hat Gott sich als unsere Zuflucht und Stärke bewährt.
Das steht jetzt aber hier nur, damit wir bei dem Folgenden darauf aufbauen können.
Und man bemerke:
Nicht unser Glaube hat sich als Zuflucht und Stärke bewährt, nicht der Gottesdienst oder das Christentum, keine Sakramente und keine heilige Handlung. Sondern Gott als Person, klinisch rein und ohne Zugaben, er selbst und nicht irgendeine seiner Gaben, waren hier hilfreich.
Das ist ähnlich wie im Neuen Testament, wo Jesus immer sagte „ich bin“ und dann irgend etwas, was er für die Gläubigen oder ganz allgemein und global ist. Wo eben auch nicht der Glaube oder das Christentum oder der Segen diese Funktion erfüllt, sondern nur die reale Person.
Jetzt kommt Vers 3, und es geht um angetrunkene Berge.
3 Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde erbebt und die Berge mitten ins Meer wanken.
4 Mögen seine Wasser tosen und schäumen, die Berge erbeben durch sein Aufbäumen! //
Hier wird jetzt nicht ein gewöhnliches oder ungewöhnliches Unwetter beschrieben.
Sondern hier wanken die Berge ins Meer.
Da stammen sie ursprünglich her.
Denn das war einer der ersten Vorgänge in der Schöpfung, dass das Feste und das Flüssige getrennt wurden und das Land aus dem Meer herausragte.
Und das geht jetzt rückwärts. Irgendjemand versucht, Gottes Schöpfung zu zerstören. Und von Greta ist weit und breit nichts zu sehen.
Was hier passiert, ist ein Aufstand gegen Gott. Das Aufbäumen der Berge und das Beben der Erde und das Tosen und Schäumen des Meeres ist eine Kriegserklärung gegen Gott.
Ein Berg in den Alpen – der Kilimandscharo – wenn der ins Meer kippt – was ist denn da für ein Meer in der Nähe? – der Golf von Mexiko – wenn als der Kilimandscharo aus den Alpen in den Golf von Mexiko kippt -
Und das bringt schlimmere Konsequenzen mit sich als die Nöte, die man naturgemäß aus der Vergangenheit gewöhnt war.
Wenn die Einleitung also darauf hingewiesen hat, dass Gott sich schon in der Vergangenheit im Katastrophenmodus bewährt hat, dann wollte sie eigentlich sagen, dass Gott sich auch in dem, was hier jetzt kommt, als Hilfe bewähren wird.
Denn das, was jetzt kommt, wird ungleich schlimmer.
Die Kamera macht erstmal einen Schwenk und schaut ganz woanders hin.
5 Des Stromes Läufe erfreuen die Stadt Gottes, die heiligste der Wohnungen des Höchsten.
Wir sind immer noch beim Wasser.
Jetzt aber nicht bei dem Wasser, das am Aufstand gegen Gott beteiligt ist, sondern bei dem Wasser, das Gott dient.
Diesen Strom, der durch die Stadt Gottes fließt, kennen wir schon aus dem Paradies, und man kennt ihn aus der Tempelvision des Hesekiel und auch daher, dass Jesus mal etwas gesagt hat über Ströme lebendigen Wassers.
Außerhalb des Gottesreiches und damit außerhalb der Gemeinde haben wir also Aufstand gegen Gott, Katastrophenszenarien, Weltuntergangsstimmung, Zerstörung der Schöpfung, und innerhalb der Gemeinde oder der Gottesstadt haben wir Erfreuliches und Erquickendes.
Während es außerhalb der Gemeinde keine Erdbeeren mehr gibt – denn wenn die Berge zurück ins Meer krachen und die ganze Schöpfung den Bach runtergeht, dann können Sie das mit den Erdbeeren auch vergessen – während dessen herrscht in der Gemeinde Vollversorgung, sogar Toilettenpapier ist in ausreichender Menge vorhanden.
6 Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen früh am Morgen.
Damit sehen wir, dass an eine Gleichzeitigkeit gedacht ist. Es ist nicht so gedacht, dass es erst die Zerstörung der Welt gibt und danach dann himmlische Zustände.
Sondern beides existiert gleichzeitig, aber die Gemeinde wird davon keinen Schaden nehmen.
Und die Gemeinde wird nicht deshalb sicher aus diesen Vorgängen herauskommen, weil der Gott im Himmel gut auf sie aufpasst. Gott ist nämlich gar nicht im Himmel, sondern innerhalb der Gemeinde.
Und dann ist natürlich eine hohe Sicherheit der Gemeinde garantiert, denn Gott ist kein Teil der Schöpfung und wird auch von der Zerstörung der Schöpfung nicht weiter berührt. Gott bleibt ein und derselbe Gott, mit genau der gleichen Macht wie vorher und mit genau den gleichen Möglichkeiten wie immer.
Folglich ist, wo Gott ist, eine Art Sicherheitszone.
Wenn man jetzt noch weiß, was wir seit dem Neuen Testament wissen, dass Gott sogar in den Menschen wohnt, dann bekommt das „Gott ist in ihrer Mitte“ nochmal einen viel anschaulicheren Sinn. Damit ist dann auch die entstehende Schutzzone so eindeutig, denn wenn nichts Gott gefährden kann, kann auch nichts mich gefährden.
7 Nationen tobten, Königreiche wankten. Er ließ seine Stimme erschallen: die Erde zerschmolz.
Wer schonmal Minecraft gespielt hat, der kennt die Gefahr von Lava, insbesondere die Gefahr, die von riesigen Lavaseen ausgeht. Das ist aber gar nichts gegen das, was hier passiert: Die Erde zerschmilzt.
Da möchte man nicht dabei sein.
Dem Schmelzen der Erde ist vorausgegangen das Toben der Nationen und das Wanken von Königreichen.
Das Toben der Nationen wird in Psalm 2 vielleicht anschaulicher beschrieben, aber das Ergebnis ist natürlich das Gleiche.
Und während hier in Psalm 46 in Vers 3 noch die Elemente den Aufstand gegen Gott geprobt haben – oder der Teufel die Elemente der Welt benutzt hat, um den Willen Gottes zu zerstören – so sind es hier jetzt eben politische Systeme und große Konzerne und weil man so richtig gegen Gott ja nicht kämpfen kann, sondern immer nur gegen seinen Willen und seine Einrichtungen, darum kämpfen diese großen Mächte auch gegeneinander und zerstören so den Frieden und die Liebe, also zentrale Dinge im Katalog von Gottes Absichten.
Und hier wird jetzt beschrieben, wie das zu Ende geht: Nämlich durch Gottes Wort.
Also in dieser Beziehung hat der Psalm nicht soviel Neues zu bieten.
Die Welt wurde geschaffen durch Gottes Wort, und am Ende wird alles beendet ebenfalls durch Gottes Wort.
Das ist immer der gleiche Zauber, der von diesem Wort ausgeht, und immer wieder das, an das man sich gewöhnen muss und an das man sich immer wieder erinnern muss, dass die Macht Gottes nicht in irgendwelchen Handlungen oder Erdbeben oder in irgendwelchen Schlägen Gottes besteht, sondern seltsamer Weise in seinem Wort.
8 Der HERR der Heerscharen ist mit uns, eine Festung ist uns der Gott Jakobs. //
Dass Gott mit uns ist, heißt keineswegs, dass er auf unserer Seite ist.
Sondern wie wir aus den vorigen Versen wissen, ist er genau da, wo wir auch sind.
Der Grund, warum wir sicher sind, ist nicht die Geneigtheit Gottes, sondern seine Anwesenheit.
Wenn Gott Sie nur irgendwie liebt, aber nicht genau da ist, wo Sie auch sind, dann wird niemand über Ihre Probleme erstaunt sein.
9 Kommt, schaut die Großtaten des HERRN, der Entsetzen verbreitet auf Erden!
Auch hier wieder: Man darf sich vom ersten Teil des Satzes nicht täuschen lassen.
Wer meint, dass nach der Einladung, sich die Großtaten Gottes anzuschauen, einige wunderbare Dinge wie schöne Landschaften, Sternenhimmel, genetische Strukturen und biologische Zusammenhänge erwähnt werden, der irrt hier schwer.
Entsetzen verbreitet Gott auf der Erde, und das wird als Großtat gewertet.
Und die Gläubigen werden zum Katastrophentourismus aufgefordert. Denn jemand anders wird diesen Psalm nicht lesen. Die Aufforderung, das Entsetzen zu betrachten, kann logischerweise nur an die Gläubigen gehen.
Wir hatten schon ab Vers 2 den Eindruck, dass da schlimmeres auf uns zukommt als die gewöhnlichen Nöte, die zum Leben ja ganz normal dazu gehören.
Und so ist es tatsächlich: Es gibt Entsetzen auf der Erde. Von Gott verursacht. Und er scheint auch noch stolz darauf zu sein.
10 Der Kriege beschwichtigt bis ans Ende der Erde, Bogen zerbricht und Speere zerschlägt, Wagen mit Feuer verbrennt.
Schluss ist mit Kriegen.
Kriege sind immer ein Zeichen dafür, dass der Wille Gottes nicht geschieht.
Kriege entstehen aus Hass und Neid, aus Misstrauen und Gier. Kriege sind in der Zusammenfassung ein Zeichen für den Mangel an Liebe.
Gott setzt sich an dieser Stelle also durch und sorgt dafür, dass sein Wille geschieht.
Wer jetzt Aktien der Rüstungsindustrie besitzt, wird wohl enorme Kursverluste hinnehmen müssen.
Denn die Kriege sind zuende, der Gott des Friedens oder der Friedefürst machen ihrem Namen alle Ehre.
Und Gott zerbricht hier nicht Kochlöffel und Nagelfeilen, er verbrennt nicht Schraubenschlüssel und Computermäuse, sondern er nimmt sich der stärksten Gerätschaften der Menschen an, das, mit dem die sich gegenseitig versklavt haben.
Die meiste Forschung wurde immer ins Militär gesteckt, und auch das Internet, dessen Sie sich gerade bedienen, wurde ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt.
Es bleibt also nichts von all den erhabenen Werken der Menschen, von allen Erfindungen und Innovationen. Die Bemühungen der Menschen, bei denen es um Machterhalt geht, sind erledigt.
Nun stellt sich ja die Frage, warum man uns dieses alles mitteilt. Und die Antwort kommt jetzt.
11 Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin; ich werde erhöht sein unter den Nationen, erhöht auf der Erde.
Die Aufforderung, Ruhe zu geben, richtet sich natürlich an die Gläubigen. Die sind die Einzigen, die diesen Text lesen werden, und die sind ja auch die, die ihn im Gottesdienst benutzt haben.
Und diese Gläubige sollen jetzt von etwas ablassen.
Und zwar sollen sie von genau dem ablassen, von dem sie gerade gesehen haben, dass das Gottes Job ist und was Gott extrem gründlich erledigt.
Das wäre dann der Kampf gegen das Böse, der Kampf gegen die Sünder und die Sünde, der Kampf gegen den Aufstand gegen Gott.
Gottes Feinde sind nämlich Gottes Feinde.
Den Gläubigen wird in diesem Psalm gezeigt, dass Gott auf jeden Fall siegen wird.
Egal, wie die Weltgeschichte weitergeht.
Egal, wer welche politischen Entscheidungen trifft.
Egal, wie das mit der Klimaerwärmung weitergeht.
Es ist vollkommen sicher, dass Gott am Ende siegen wird.
Auch wenn jemand versucht, die gesamte Schöpfung gegen Gottes Werk einzusetzen, und die Berge zurück ins Meer scheißt.
Egal, wie viele Königreiche versuchen, Gott abzuschaffen, am Ende wird Gott siegen.
Auch wenn man über die Stadt Gottes nur sagen kann, dass die Bäche Gottes sie erfreuen. Das klingt ja nicht so richtig toll. Eine vernünftige Stadtmauer wäre vielleicht doch gescheiter.
12 Der HERR der Heerscharen ist mit uns, eine Festung ist uns der Gott Jakobs. //
Das war das Schlusswort dieses Psalms, in dem man uns anhand des letzten Tages der Weltgeschichte gezeigt hat, dass Gott immer überall siegen wird.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten, und wer am Ende siegt, der ist der wahre Sieger.