Psalm 78,54 wie man im Land eines Außerirdischen lebt
Sie wissen ja, wie das ist: Wenn man in ein fremdes Land kommt und nicht weiß, wie man sich dort richtig benimmt.
Wo man nachmittags um 2 einkaufen will, aber alle Leute machen Siesta.
Wenn man freundlich die Hände schütteln will, aber die anderen legen ihre Handflächen aneinander und verbeugen sich.
So ging es den Israeliten, als sie eines Tages in Gottes Land landeten.
Als sie aus Ägypten weggingen, dachten sie ja, sie würden ein eigenes Land bekommen. Die meisten hatten nicht verstanden, dass sie in Gottes Land enden würden und nicht auf einem Stück Erde, das ihnen selbst gehören würde.
So saßen sie nun in einem Land, das einem Außerirdischen gehörte und in dem dessen Regeln gelten sollten. Regeln, die irdischen Menschen völlig fremd waren.
Oder noch anders gesagt: Wieso haben wir hier die Regeln eines anderen? Wir wollen die Regeln doch selber machen!
Und genauso machten die Israeliten es auch: Sie machten ihre eigenen Regeln.
Was bei dem Besitzer des Landes nicht gut ankam.
Aber wie lebt man gut und richtig im Land dieses Außerirdischen?
Doch, das müssen Sie wissen.
Sofern Sie irgendwas mit dem Reich Gottes zu tun haben wollen.
Denn an der Problematik hat sich im Vergleich zu damals nicht viel verändert.
Nur dass das Reich, in dem Sie heute leben, keinen materiellen Erdboden hat, sondern auf einer schwebenden Basis aufgebaut ist.
Also wie nun?
Eine erste Maßnahme wäre es, dass man Gott als den Geber der Regeln anerkennt.
Es ist sein Land.
Die Qualität der Regeln hängt natürlich davon ab, was der Eigentümer des Landes für Interessen hat.
Wenn Sie einen Eigentümer haben, der vor allem auf Geld aus ist, werden die Regeln entsprechend sein.
Wenn der Eigentümer machtorientiert ist und vielleicht noch eine Spur paranoid und darum seine Macht konkurrenzlos halten will, dann wird man Ihnen nicht viel Mitspracherecht einräumen.
Wenn der Eigentümer aber der alleinige Gott ist, dem es vor allem darum geht, dass die Menschen gut leben, dann dürfen Sie Regeln erwarten, die für ein gutes Leben sorgen.
Wobei bei Gott zu einem „guten Leben“ immer die Beziehung zu ihm selbst dazugehört. Die ganze Geschichte zwischen Gott und den Menschen ist eine Beziehungsgeschichte. Man lebt also gut in diesem Land, wenn man mit Gott redet.
Oder wenn man sich von Gott beschenken lässt.
Wenn man sich von Gott beraten lässt bezüglich der Dinge, die nicht zu funktionieren scheinen. Die man für schwierig hält. Dass man Gott nach seiner Meinung fragt.
Man könnte natürlich auch dazu beitragen, den Willen des Eigentümers zu fördern. Der ja vor allem will, dass alle Menschen gut leben können. Insbesondere aber alle die, die in seinem Land leben. Man könnte also dazu beitragen, dass die zuerst einmal die anderen Christen es gut haben, darf das aber im Rahmen der allgemeinen Nächstenliebe auch auf andere Menschen ausweiten.
Gedanken denken
Die Grundlage richtigen Lebens im uneigenen Land ist vermutlich das Denken, und zwar das Denken über denjenigen, dem das Land eigentlich gehört und der es uns zur Verfügung gestellt hat.
So, wie die Lage in Israel lag, lag man wohl richtig, wenn man Charakter und Motive des Landesherrn als positiv und angenehm einschätze.
Wenn man gut über den dachte.
Wenn man davon ausging, dass der uns das Land mit guten Hintergedanken gegeben hat.
Sie fahren ja auch nicht nach Thailand mit dem Gedanken, dass alle Thailänder ohnehin Idioten sind und bösartige Charaktere ohne Ausnahme. Falls doch, hätten Sie vermutlich nicht viel Freude an dem Urlaub.
Zu den geeignetsten Maßnahmen in einem verliehenen Land gehört also eine positive Haltung gegenüber dem Landesherrn.
Oder, wie Deuteronomium 6,5 sagte: Sie sollen Gott lieben mit Ihrem ganzen Herzen.