Hesekiel 43, 7+9 Tote Könige

Eines der Probleme, die Gott in Hesekiel 43 benennt, war die Angewohnheit, die toten Könige von Is­rael direkt an der Tempelmauer zu beerdigen. Gott hatte den Israeliten zwar mitgeteilt, dass Leichen für ihn als unrein gelten, weil sie eben voller Gammel sind, aber die Israeli­ten dachten, wenn doch die Katholiken ihre Toten auch auf dem Kirchhof begraben, dann kann das doch für Israel so falsch nicht sein. Und man dachte sich, dass man den König da­mit ehrt, wenn man ihn direkt an der Tempelmauer begräbt.

Nun mag das zwar sein, dass man den König damit ehrt, wenn man ihn im heiligen Bezirk beerdigt, aber vielleicht hätte man auch Gott fragen sollen, ob man ihn damit ehrt. Die Fra­ge stellte man aber nicht, Gottes Meinung war egal, und so wurde der heiligen Bezirk zum Friedhof.

Und dann sagt Gott, dass das im neuen Tempel nicht mehr geschehen wird. In Jesus seiner Gemeinde werden keine toten Könige mehr begraben. Denn, so Vers 12, die Gemeinde des neuen Testaments ist hochheilig.

Nun könnte man meinen, wir sind fein raus, denn wir leben nicht mehr in einer Monarchie. In einer Demokratie fallen keine toten Könige an.

Wobei: tote Könige sind doch etwas ganz natürliches. Wenn man Könige in einem Land hat, dann sterben die irgendwann. So ist nun mal der Lauf der Dinge. Was regt Gott sich eigentlich so auf? Tote Könige sind völlig normal, sowas fällt im Leben halt an.

Nun fallen bei uns ja keine toten Könige mehr an. Es gibt aber andere Abfälle und gammeli­ges Zeug, das natürlicher Weise im Leben anfällt. Aber auch wenn das noch so natürlich ist: In Jesus seinem Tempel hat das nichts verloren.

Wer seinen emotionalen Müll entsorgen will, der tue das bitte woanders. Der Tempel des Herrn ist keine Müllhalde, sondern hochheilig.

Wer seinen charakterlichen Abfall an den Mann bringen will – die Welt ist groß, die Welt ist weit, da ist viel Platz für jede Menge gammeliges Zeug. Die schlechtesten Ergebnisse mei­nes Charakters gehören nicht in die Gemeinde. Die Gemeinde des Herrn ist hochheilig. Da wohnt nämlich Gott.

Vielleicht muss man sich mal wieder daran erinnern, dass Gott kein Asozialer ist, dem man alles zumuten kann und der mit jedem Mist zurechtkommt.

Gott ist heilig, nach wie vor.