Gott und sein Eigentum

Die Verse 1-9 beschreiben das, was Gott tun will. Und zwar mit Nachdruck. Das ist Stalingrad und Verdun auf einmal. Da wird mit Stumpf und Stiel ausgerottet, da wird sehr gründliche Arbeit geleistet. Das ist verbrannte Erde, und aus diesen Versen soll man erkennen, in welch einem Ausmaß die Edomiter Gottes Zorn erregt haben.

Die Verse ab Vers 10 nennen die Gründe, warum Gott so stinkig auf die Edomiter war.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Gott jeden Angriff auf Israel als Angriff auf sich selbst gewertet hat. Jede Beleidigung Israels verstand Gott als eine Beleidigung seiner selbst. Und Gott ist der Größte, der lässt sich nicht straflos von Edomitern beleidigen oder angreifen.

Das hätte man natürlich alles schon seit Abraham wissen können, zu dem Gott sagte: 1.Mose 12,3

3 Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!

Gott identifizierte sich mit seiner Gemeinde und seinen Leuten. Hesekiel 35:10 heißt es voller Verwunderung, dass die Edomiter Israel in Besitz nehmen wollten, wo doch Gott dort wohnt – Gott betrachtet alles, wo er wohnt, als sein Eigentum. Land wie Menschen. „Du bist mein“, sagte Gott in Jes 43,1 zu seiner Gemeinde.

Und selbst wenn Gott selber seine Gemeinde bestraft, wie in diesem Falle geschehen durch die Sendung von Nebukadnezar – dann gibt das den anderen noch lange kein Recht, ähnlich mit Gottes Gemeinde umzugehen.

Und als der Teufel gegen Hiob vorgehen wollte, brauchte er die ausdrückliche Erlaubnis von Gott.

Die Stellung der Gemeinde hat sich zwischen Altem und Neuen Testament nicht geändert. Damit hat sich auch die Stellung des einzelnen Gläubigen als Mitglied einer solchen Gemeinde nicht geändert.

Darum wird hat Gericht in Matthäus 25 den Maßstab, wie die Menschen mit den Gläubigen umgegangen sind: Mt 25,40

40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan.

Darum wird seinen Lohn nicht verlieren, wer einem Gläubigen einen Becher Wasser gibt aus dem Grund, dass dieser ein Gläubiger ist (Mt 10:42; Mk 9:41).

Und Hebräer 6:10 sagt, dass Gott niemals vergessen wird, was man einem Gläubigen Gutes getan hat.

Ich bin als Gläubiger Gottes Eigentum. Darum nennt Paulus sich auch gelegentlich „Sklave Jesu Christi“. Das ist ein Eigentumsbegriff.

Und wer sich an Gottes Eigentum vergreift, der vergreift sich an Gott. Gott nimmt das persönlich.

Ich kann einen Teil meiner Sicherheit im Leben daher beziehen, dass Gott mich als sein Eigentum betrachtet und ich damit vom Teufel nicht angetastet werden kann. „Wer Euch antastet, tastet meinen Augapfel an“, sagte Gott in Sacharja 2:12 und meint damit die Gemeinde und jeden Einzelnen in ihr.

Der Wert, den ich bei Gott habe, ist so hoch wie der Wert Gottes. Darum, nebenbei erwähnt, gab Gott auch seinen Sohn für mich. Weil ich für Gott soviel wert bin wie Gott für Gott wert ist.