Hesekiel 39, 9-16 Resteverwertung

Doch, ich denke, Sie sollten es wissen.

Das über die Resteverwertung. Oder ist es eine Art Recycling?

Obwohl es sicher nicht klimaneutral und CO₂-freundlich ist.

Wobei Sie hoffentlich erkannt haben, dass derjenige, um dessen Reste es jetzt geht, der Teufel ist. Oder seine Mitarbeiter, wie Ihnen Offenbarung 20,8 erklären wird.

Und wenn der Teufel nun besiegt ist, dann bleiben seine Waffen übrig.

Alles, was der Satan bisher gegen Sie eingesetzt hat, steht nun zu Ihrer Verfügung.

Die Israeliten haben die Waffen damals zum Heizen und Kochen verwendet.

Interessanter Weise nicht zum Kämpfen.

Man hätte diese Unmengen an Waffen, die da übrig blieben, ja auch in ein großes Waffenlager bringen können und sie dann gegen irgendwelche Feinde einsetzen können.

Oder Eroberungen damit durchführen.

„Heizen“ wäre vermutlich nicht die erste und einleuchtendste Idee, die einem wirtschaftlich denkenden Strategen da einfiele.

Gegen Windmühlen

Allerdings sind ja keine Feinde mehr da. Wenn der Teufel besiegt ist, dann gibt es nichts mehr, gegen das Sie große Geschütze auffahren müssen.

Darum gibt es die Seligpreisungen für Friedfertige und Sanftmütige. Solche Seligpreisungen hätte es zur Zeit von David und Salomo nicht geben können. Aber jetzt, wo Sie dieses lesen, ist ein Anfang gemacht. Im Rahmen der Gemeinde ist der Teufel besiegt, und der steht auch nicht wieder auf.

Sie können also höchstens noch gegen Windmühlen kämpfen.

Und das noch immer existierende Böse sollen Sie mit Gutem überwinden. Nicht mit den Waffen des Teufels.

Eine direkte Weiterverwendung der Waffen von Gog aus Magog ist also ausgeschlossen.

Die freien Ressourcen

Weil Sie also die Dinge, die Gog als Waffen gegen Sie benutzt hat, nun nicht mehr als Waffen gegen Andere einsetzen können, können Sie das Zeugs ja trotzdem zu Ihren Gunsten verwenden.

Wenn der Teufel bisher Ihr Selbstbewusstsein gegen Sie eingesetzt hat und Ihnen erklärt hat, dass Sie eigentlich nichts wert sind und nichts können, so ist Ihr Selbstbewusstsein nun frei. Sie können selber darüber bestimmen, Sie können es zu Ihrem eigenen Wohl einsetzen.

Wenn der Teufel die Angst vor der Zukunft bisher als Waffe gegen Sie eingesetzt hat, können Sie diese Waffe jetzt verbrennen und dabei gleichzeitig noch Energie für Ihr Leben draus beziehen.

Wenn der Teufel das Geld bisher immer gegen Sie eingesetzt hat, sei es, dass er es Ihnen immer weggenommen hat und sie ständig zu wenig hatten; sei es, dass Sie in Habsucht verfallen sind und in Angst vor Verarmung und Verelendung – das Geld ist jetzt frei. Es befindet sich nicht mehr in der Hand des Teufels, sondern liegt vor Ihren Füßen frei herum. Sie können es ab sofort so einsetzen, dass es für Sie und für Gott (der den Teufel ja schließlich besiegt hat) gut ist.

Wenn der Teufel Ihre eigenen Gedanken bisher gegen Sie selbst eingesetzt hat, dann sind Ihre Gedanken jetzt frei. Die gehören jetzt Ihnen. Da Sie die meisten Gedanken, welche der Teufel benutzt hat, vermutlich zu nichts Gutem gebrauchen können, verbrennen Sie diese und machen sich dadurch ein wohlig warmes Leben.

Mengenlehre

Mal ganz nebenbei: Haben Sie die ungeheuren Mengen bemerkt, mit denen der Text umgeht? Wobei die Mengen ja gar nicht in Zahl oder Gewicht oder Volumen benannt werden, sondern nur in ihren Auswirkungen: Wie lange man braucht, um die Dinge wegzuräumen, oder dass das Grab so riesig ist, dass es den Durchreisenden den Weg versperrt.

Sieht so aus, als habe der Teufel sehr gründlich verloren. Der Grad an Zerstörung und Vernichtung ist enorm. Da kann nicht mehr viel übrig sein. Gog hat nicht nur sein Leben verloren, es gibt scheinbar auch nichts mehr, was ein Nachfolger erben könnte.

Wenn der Teufel also besiegt ist, dann hat der Christus freie Fahrt.

Wenn man heute in die Gemeinden schaut, dann sieht man doch sehr viel angezogene Handbremse. Man erlebt enorm viel Widerstand und ein sehr mühevolles Vorwärtskommen. Dabei ist eigentlich das ganze Zeug, das die Christen aufhält, aus dem Weg. Verbrannt oder vergraben.

Streichen Sie bitte den letzten Satz.

Das Zeug ist eben nicht verbrannt oder sonstwie vernichtet.

Die falschen Gedanken, die Sorgen, die Ängste, das falsche Selbstbild und das Verhältnis zum Geld werden gehegt und gepflegt und keineswegs mit Stumpf und Stiel rausgerissen.

Die Geschichte von der Beseitigung der Überreste von Gog aus Magog ist also sehr unrealistisch.

Aber eigentlich ganz schön, oder?

Wieviel man sich reinhängt

Möglicherweise erkennen Sie, dass die Durchschlagskraft von Jesu Sieg davon abhängt, in welchem Maß der Gläubige sich reinhängt.

Bei Hesekiel wurde das ganze Land durch die Gläubigen von den Resten des Gog gereinigt. Man war da sehr konsequent, um nicht zu sagen pingelig.

Um bei solchen Projekten erfolgreich zu sein, muss man wollen. Wirklich wollen.

Daran ist es schon bei der Landnahme unter Josua gescheitert.

Hier bei Gog wird die Geschichte allerdings so erzählt, als wenn es dieses Mal funktioniert.

Als wenn die Gläubigen den Sieg über den Teufel so sehr feiern würden, dass sie wirklich beabsichtigen, das Bestmögliche daraus zu machen.

Dazu müsste man aber natürlich sehr achtsam sein mit und in seinem eigenen Leben. Man müsste jedesmal, wenn man selbst den kleinsten Rest teuflischen Einflusses entdeckt, sofort ein Markierungszeichen setzen. Damit nichts übersehen wird.

Denn es wird natürlich so sein, dass der Teufel selbstverständlich den Sieg des Christus lauthals akzeptieren wird. Der wird ganz klar sagen, dass er verstanden hat.

Der wird so tun, als habe er die Hauptstadt des Landes geräumt. Sie werden begeistert sein über den großen Sieg Christi! Derweil wird der Teufel von jedem einzigen Dorf aus weitermachen. Und es gibt viele kleine Dörfer!

Markieren Sie also bitte die kleinen Überreste und sorgen Sie dafür, dass diese beseitigt werden. Man unterschätzt die Herrschaft aus den Dörfern. Und in Gottes Augen macht Kleinvieh auch Mist. Wenn Sie das Unreine im Land herumliegen lassen, werden Sie an Gott keine Freude haben.

Praktisch gesagt: Achten Sie auf Ihre automatischen Gedanken. Auf das Kleinzeug, das Sie ständig denken. Wenn Sie morgens aufwachen, entspricht Ihr erster Gedanke dann dieser absoluten Niederlage des Teufels?

Wenn Sie irgendwo warten müssen – spiegelt das, was Sie derweil denken, die komplette Niederlage, ja den Untergang von allem Bösen?

Alles in allem

Der Sieg des Christus über alles böse ist fulminant, absolut, total. Anders gesagt: eigentlich gibt es in der Weltgeschichte kein größeres und wichtigeres Ereignis. Würdigen Sie es mit Ihrer täglichen Aufmerksamkeit entsprechend.