2.Könige 13,18+19 wir ruinieren Gottes Reich

Manche Leute lesen ja recht langsam.

Aber man darf sich von der Länge des Textes und der Umständlichkeit der Formulierung nicht täuschen lassen: die Ereignisse von 2.Könige 13,16 bis Vers 19 dauerten noch nicht einmal 30 Sekunden.

Das ging Schlag auf Schlag:

  • Bogen spannen
  • Elisas Hände auf den Bogen
  • Fenster öffnen
  • aus dem Fenster schießen
  • auf den Boden schlagen

Und viele Gläubige  fragen entrüstet, woher der König hätte wissen sollen, wie oft er auf den Boden schlagen soll. Der König kann doch nicht hellsehen!

Nein, er kann nicht hellsehen.

Aber der König kam weinend zu Elisa. (Das können Sie in Vers 14 nachlesen.) Der König ist am Boden zerstört, restlos verzweifelt. Ein Überleben ohne Elisa bei der Übermacht der Aramäer kann er sich nicht vorstellen.

Und dann dreht Elisa die Situation.

Ja, sehr richtig: Die Emotionalität müssen Sie sich selber in diese Geschichte hineindenken. Die biblischen Autoren kennen nur wenig emotionale Berichterstattung. Die sind meistens furchtbar sachlich.

Elisa dreht die Situation von Verzweiflung in eine riesige Hoffnung:

  • Wenn der König schießt, schießt Gott
  • Der Pfeil der Rettung, der absolut eindeutig Gottes Haltung in dieser Sache zeigt
  • Die Zusage des Sieges im bevorstehenden Kampf bei Afek

Und jetzt soll der König noch mit den Pfeilen auf den Boden schlagen.

Und ja, die haben die ganze Zeit nur über die Aramäer geredet. Es geht bei diesem Besuch nur um die Aramäer, es ging bei allen diesen Zusagen nur um die Aramäer, denn es gibt kein größeres Problem als die Aramäer.

Wenn der König jetzt, in diesem emotional gedrehten Moment, mit den Pfeilen auf den Boden schlagen soll, dann geht es natürlich immer noch um die Aramäer. Die letzte Siegeszusage ist erst fünf Sekunden her!

Und wenn er dann nur dreimal schlägt und dann innehält –

Doch, man merkt das.

Wenn Leute kommen und sagen, sie wollen, aber eigentlich wollen sie nicht.

Zumindest nicht so richtig. Höchstens ein bisschen. Vielleicht.

Man merkt das, wenn Leute ohne wirkliche Überzeugung handeln.

Wenn die schon irgendwie dafür sind. Aber mehr auch nicht.

Zusammenfassung

2.Könige 13,14-19 ist eine Geschichte von ewiger Gültigkeit.

Es ist eine Geschichte darüber, wie Mittelmäßigkeit und Mäßigkeit Gott am Handeln hindern.

Es ist eine perfekte Anleitung zur Demontage des Reiches Gottes.